REPOWER

Bericht des VR-Präsidenten

Dr. Eduard Rikli, Präsident des Verwaltungsrates:

«Vielfältige Projekte für neue Produktionsanlagen oder zukunftsweisende Lösungen für den Markt sind Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie.»

Energiesektor ist gefordert, tragfähige Lösungen einzubringen

Dr. Eduard Rikli, Präsident des Verwaltungsrates

Nach dem in der Schweiz und in Deutschland beschlossenen Atomausstieg stellt sich die Frage nach dem künftigen Produktionsmix unter neuen Vorzeichen. Gefragt ist nun eine rasche Festlegung der regulatorischen Vorgaben, damit die Energieversorger auf einer verbindlichen Basis Lösungen einbringen können. Repower ist mit ihrer diversifizierten Produktionsstrategie und dem Fokus auf definierte Schlüsselmärkte für den angestrebten Umbau gut aufgestellt.

Die Energiebranche befindet sich nicht erst seit dem Unglück im Kernkraftwerk Fukushima im Fokus des öffentlichen Interesses. So werden Kraftwerksprojekte seit jeher kritisch verfolgt. Die Ereignisse des vergangenen Jahres haben der politischen und gesellschaftlichen Diskussion um den künftigen Stromproduktions-Mix jedoch zusätzliche Dynamik verliehen. Das Spannungsfeld, in dem wir uns befinden, lässt sich mit den drei Polen Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Ökologie umreissen – Kriterien, die miteinander konkurrieren. Es liegt deshalb in der Natur der Sache, dass die Diskussion dazu auch sehr kontrovers geführt wird. Der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie ist in der Schweiz und in Deutschland beschlossene Sache. Nun gilt es, vor diesem Hintergrund Alternativen aufzuzeigen. Unbestritten ist, dass der angestrebte Umbau der Stromproduktion als Teil der Energiewende mit fundamentalen Veränderungen und grossen Herausforderungen verbunden ist. Repower sieht die Chance jedoch darin, dass der Energiesektor durch Innovation und Entwicklung bei der Gestaltung der Energieversorgung neben den Forderungen der Politik eine führende Rolle einnehmen kann.

Technische Entwicklung prägend für Zukunft

Für die ständige Überprüfung und Festlegung der Strategie ist nicht nur das aktuelle Umfeld entscheidend, sondern auch Szenarien zur Entwicklung der Energiemärkte mit einem längeren zeitlichen Horizont. Wir gehen dabei, abgestützt auf internationale Einschätzungen, von folgenden Annahmen aus:

  • Der Stromkonsum wird wegen des Bevölkerungswachstums und wegen der Verlagerung von thermischen hin zu elektrischen Anwendungen längerfristig weiter zunehmen;
  • Der Produktionsmix in Europa wird sich mit der Zunahme der erneuerbaren Energiequellen stark verändern. Konventionelle Ressourcen sind in einer Übergangszeit jedoch unverzichtbar;
  • Mit der Marktfähigkeit der erneuerbaren Technologien wird die beschriebene Verlagerung vom Kunden und nicht mehr von der Politik getrieben werden;
  • Speichertechnologien und Transportkapazitäten werden die Schlüssel für eine funktionierende Versorgung auf Basis der Erneuerbaren sein: Hohe, ungeplante Produktionsüberschüsse müssen transportiert und gespeichert werden können, um die Produktion dann zu nutzen, wenn sie möglich ist, und um Flauten zu überbrücken.

Integriertes Geschäftsmodell in Schlüsselmärkten

Repower will ihre Position im europäischen Energiemarkt weiter stärken mit dem Ziel, den Wert des Unternehmens für die Aktionäre zu erhöhen und Wertschöpfung sowie qualifizierte Arbeitsplätze im Kanton Graubünden zu sichern. Eine erfolgreiche Handels- und Versorgungstätigkeit bedingt ein hohes Verständnis der immer komplexer werdenden internationalen Energiemärkte. Wir konzentrieren uns auf ausgewählte Schlüsselmärkte, in denen wir die Vertriebs- und Handelstätigkeit mit Eigenproduktion absichern wollen. Das Produktionsportfolio wird technologisch diversifiziert ausgebaut und umfasst Grund-, Mittel- und Spitzenlast. Es erfolgt eine sorgfältige Analyse und Auswahl der geeignetsten Produktionsart nach Standort, wobei der Hauptteil der Investitionen in erneuerbare Energien und damit kompatible, flexibel einsetzbare Technologien fliesst. Bis die Erneuerbaren jedoch eine sichere und wirtschaftliche Versorgung garantieren können, braucht es nach heutiger Beurteilung eine weitere Generation von konventionell-thermischen Kraftwerken, weshalb wir in Deutschland und Italien entsprechende Projekte verfolgen. Die von Repower projektierten, gebauten oder betriebenen Anlagen entsprechen jeweils den höchsten Standards bezüglich Effizienz und Emissionsverhalten.

Die internationalen Handelsaktivitäten mit Strom, Gas und Zertifikaten wollen wir weiter ausbauen. Im Vertrieb stärken wir unsere Position gegenüber den Mitbewerbern mit innovativen Angeboten und mit einer hohen Qualität bei der Kundenbetreuung.

Klarheit über regulatorische Vorgaben gefragt

Für die Energiebranche sollte mit der Festlegung von regulatorischen Eckwerten rasch Verbindlichkeit geschaffen werden. Sowohl die Revision des Stromversorgungsgesetzes wie auch der erfolgreiche Abschluss des Energieabkommens zwischen der Schweiz und der EU sind wesentliche Voraussetzungen dafür, dass die angestrebte neue Energiepolitik gelingen kann. Der Ausbau der Netze auf allen Spannungsebenen stellt in diesem Zusammenhang ein weiteres unerlässliches Element dar. Die erwähnten Dossiers müssen deshalb in naher Zukunft mit hoher Priorität angegangen werden.

Gut aufgestellt für die Zukunft

Die Energieunternehmen sind in Zukunft mehr denn je gefordert, mit innovativen Produkten und Dienstleistungen aufzutreten und mit der Forcierung von neuen Technologien zu einer wirtschaftlich tragbaren und nachhaltigen Energieversorgung beizutragen. Repower hat mit den Projektfortschritten im Bereich von Wind- und Wasserkraft sowie mit zukunftsweisenden Angeboten gegenüber Endkunden und EVUs belegt, dass sie sich dieser Herausforderung erfolgreich stellt. Dies ist nur möglich dank des hohen Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die ich im Namen des Verwaltungsrates meinen grossen Dank richte.