REPOWER

Produktionsportfolio wird erweitert

Kurt Bobst, CEO:

«2011 war – unter Berücksichtigung des anspruchsvollen Umfelds – für Repower ein positives Jahr. Nebst einem guten operativen Ergebnis konnten die strategischen Projekte auf solide Weise weiterentwickelt werden.»

Produktionsportfolio wird erweitert

Repower konnte im Berichtsjahr erfolgreich am Ausbau des Produktionsportfolios arbeiten. In der Schweiz ging im Frühjahr 2011 das Wasserkraftwerk Taschinas nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren plangemäss ans Netz. Das Hochdruck-Kraftwerk mit einer installierten Leistung von elf Megawatt fügt sich ideal in die aktuelle und künftige Nutzung der Wasserkraft in der Region Prättigau/Rheintal ein. Seit Jahrzehnten wird das Gefälle im Prättigau mit den Kraftwerken Klosters, Schlappin und Küblis genutzt. Mit dem geplanten Wasserkraftprojekt Chlus will Repower die Kraftwerkskaskade um zwei weitere Stufen ergänzen: mit je einer Zentrale im Taleingang bei Landquart sowie in der Nähe des Rheins. Das Kraftwerk soll eine Leistung von insgesamt 55 Megawatt aufweisen und den jährlichen Energiebedarf von rund 50 000 Haushalten decken. Mit dem Projekt würde die Stromproduktion aus Wasserkraft im Prättigau verdoppelt. Im 2011 wurde am Konzessionsprojekt und am Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) weitergearbeitet. Repower rechnet mit der Einreichung des Konzessionsgesuches an die Gemeinden im Laufe des Jahres 2012.

Die Arbeiten am Projekt Lagobianco konnten im 2011 auf allen Ebenen vorangetrieben werden. Im November des Berichtsjahres reichte Repower zusammen mit den Gemeinden Poschiavo, Pontresina und Brusio das Konzessionsgenehmigungsgesuch an die Regierung des Kantons Graubünden ein. Ein wichtiger Bestandteil des Gesuchs bildet der Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) 1. Stufe, der sich mit der Situation nach Abschluss der Bauarbeiten befasst und die Auswirkungen des dereinstigen Kraftwerkbetriebs auf die Umwelt untersucht. Derzeit werden die Arbeiten für die Projektgenehmigung vorangetrieben, so dass bei einem positiven Konzessionsentscheid das abschliessende Gesuch im Laufe von 2012 an den Kanton eingereicht werden kann. Mit diesem geplanten 1000 Megawatt-Pumpspeicherwerk will Repower das eigene Produktionsportfolio um einen markanten Schritt mit regulierbarer Energie erhöhen. Speicherkapazitäten sind das unverzichtbare Gegenstück für den weiteren Ausbau der neuen erneuerbaren Energien.

Nebst der Wasserkraft investiert Repower im Bereich der erneuerbaren Energien auch in die Windkraft: Im vergangenen Sommer wurden die Bauarbeiten für das Windkraftwerk Lucera in Apulien aufgenommen. Mittlerweile steht das Fundament von sieben der geplanten dreizehn Anlagen. Repower rechnet mit der Inbetriebnahme des Windparks im Herbst 2012. Das Projekt zur Erweiterung des Parks um zusätzliche 15 Windturbinen befindet sich in der Genehmigungsphase. Ausserdem konnte Ende 2011 der Kauf eines Projektes für einen weiteren Windpark in der Gemeinde Pontremoli, Toscana, abgeschlossen werden. Der Windpark soll eine installierte Leistung von rund 30 Megawatt umfassen. Schliesslich befindet sich ein Gesuch zur Erweiterung des bestehenden Windparks in Corleto Perticara um 18 Megawatt im Genehmigungsverfahren.

Zur Abdeckung der Grundlast verfolgt Repower auch Vorhaben im thermischen Bereich. Die Projektierungsarbeiten für das geplante Kohlekraftwerk in Saline Joniche, Kalabrien, konnten sowohl auf technischer Ebene wie in Bezug auf das Genehmigungsverfahren weitergeführt werden. So wurde 2011 der Umweltverträglichkeitsbericht den nationalen Behörden eingereicht, deren Entscheid im Frühjahr 2012 erwartet wird. Auch der Diskurs mit den Interessensgruppen vor Ort wird weitergeführt: So informiert die Projektgesellschaft regelmässig über den Stand der Arbeiten und nimmt die Anliegen der lokalen Bevölkerung auf. Nebst Befürwortern gibt es bei der Bevölkerung und aus Umweltkreisen auch kritische Stimmen zu dem Kraftwerksprojekt. Repower nimmt diese ernst und versucht, mit sachlicher Information zur Meinungsbildung beizutragen. Beim Projekt zur Realisierung eines Steinkohlekraftwerks in Brunsbüttel konnte mit dem Erhalt der ersten Teilerrichtungsgenehmigung im Frühjahr 2011 die erste Projekt- und Bewilligungsphase erfolgreich abgeschlossen werden. Aufgrund der wirtschaftlichen und energiepolitischen Lage ist eine Realisierung des Projektes jedoch nicht absehbar.

Die Projektarbeiten zur Realisierung eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks in Leverkusen wurden im 2011 weitergeführt. Das geplante Kraftwerk fügt sich in optimaler Weise in das Industriegelände in Leverkusen ein, weil es die dort ansässigen Unternehmungen mit Prozessdampf beliefern wird und auf der anderen Seite von wichtigen Dienstleistungen profitieren kann, die bereits auf dem Industrieareal vorhanden sind. Die Anlage basiert auf der umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplung und erreicht damit einen sehr hohen Brennstoffnutzungsgrad.