Der Geschäftsverlauf der Repower Gruppe im Jahr 2011 kann angesichts der äusserst herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im nationalen und internationalen Energieumfeld als gut bezeichnet werden. Die Gruppe konnte die gesetzten Ziele aufgrund der konsequent verfolgten Strategie erreichen. Der Konzerngewinn einschliesslich Minderheiten von 54 Millionen Franken ist im aktuellen konjunkturellen Umfeld gut. In der abgeschlossenen Periode sind einige Sondereffekte zu verzeichnen, die sich in ihrer Wirkung nahezu aufheben und die das Gruppenergebnis im Endeffekt daher nur gering beeinflussten. Aufgrund einer regulatorischen Vorgabe aus dem Stromversorgungsgesetz (StromVG) wird die Repower Transportnetz AG separat unter den Positionen «Zur Veräusserung gehaltene Vermögenswerte» und «Zur Veräusserung gehaltene Verbindlichkeiten» ausgewiesen. Eine Anpassung der Buchwerte war nicht notwendig. Im 2011 war Repower von zwei Vermögensdelikten betroffen. Infolgedessen musste eine Korrektur der Vorjahreszahlen (Restatement) durchgeführt werden. Der Vergleich mit dem Vorjahr wird mit den angepassten Werten vorgenommen. Der EBIT beläuft sich auf 130 Millionen Franken, was 30 Millionen Franken unter dem angepassten Vorjahreswert liegt und den geäusserten Erwartungen entspricht. Dieses Ergebnis kann vor dem schwierigen Hintergrund als eine gute Leistung eingestuft werden.
Während der Energieumsatz trotz der schwachen Wirtschaftslage um 12 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken gesteigert werden konnte (Vorjahr 2,2 Milliarden Franken), ist eine Zunahme des Energiebruttoergebnisses (Nettoumsatz abzüglich Energiebeschaffung) um 22 Millionen Franken auf 381 Millionen Franken zu verzeichnen (Vorjahr 359 Millionen Franken). In diesem Ergebnis ist der positive Effekt aus der Auflösung der Transportrechte in der Höhe von 54 Millionen Franken enthalten. Wesentlich zum guten Ergebnis beigetragen haben die Handelsgeschäfte von Repower an den Standorten Mailand und Poschiavo.
Beim Betriebsaufwand (ohne Energiebeschaffung) ist mit 216 Millionen Franken eine Zunahme um 6 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode (204 Millionen Franken) zu verzeichnen. In diesem Betrag ist der ganzjährige Betriebsaufwand der Mitte November 2010 akquirierten Repower Furnizare Romania S.r.l. (vormals Elcomex EN S.r.l.) enthalten. Weiter umfasst der Betrag den Aufwand eines ganzen Betriebsjahres der im Vorjahr gekauften Windkraftwerke Prettin und Lübbenau sowie den Aufwand der erwähnten Vermögensdelikte, welcher sich auf das Berichtsjahr niederschlägt.
Zusätzlich zu den ordentlichen Abschreibungen wurden die Werte der Repower Furnizare Romania S.r.l. um 27 Millionen Franken vollständig angepasst. Die engen Margen im sehr herausfordernden Markt in Rumänien und folglich die verschlechterte Ertragslage führten zu dieser Wertberichtigung per Halbjahresabschluss. Weiter wurde eine Wertminderung bei einem Handelssystem in der Höhe von rund 7 Millionen Franken vorgenommen.
Dank den wirksamen Vorkehrungen bei den Währungsabsicherungen verringerte sich der Finanzaufwand im ersten Halbjahr. Aufgrund der Eingriffe der Schweizerischen Nationalbank konnte dieser positive Effekt nicht ins zweite Halbjahr weitergetragen werden. Die Wertanpassung von rund 7 Millionen Franken beim Projekt Brunsbüttel steht im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland, welche in absehbarer Zeit keine Investitionsentscheide für Kohlekraftwerke zulassen werden.
Bei den Ertragssteuern hat sich die Steuerquote um 6 Prozent auf 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr (25 %) erhöht. Der Grund dieses Anstieges liegt im substanziellen Ergebnisbeitrag aus Italien, wo die maximale Steuerbelastung bei rund 42 Prozent liegt.
Das Anlagevermögen nahm gegenüber der Vorjahresperiode um 79 Millionen Franken auf 1,2 Milliarden Franken ab. Diese Abnahme ist hauptsächlich auf den Ausweis der Repower Transportnetz AG als «Zur Veräusserung gehaltene Vermögenswerte» sowie auf die Wertanpassungen bei der Repower Furnizare Romania S.r.l. und beim Projekt Brunsbüttel zurückzuführen.
Das Umlaufvermögen nahm um 96 Millionen Franken zu. Dieser Zuwachs ist insbesondere durch das angestiegene Umsatzvolumen und der dadurch erhöhten Forderungen zurückzuführen. Die übrigen Positionen haben sich unwesentlich verändert.
Das langfristige Fremdkapital ging um 99 Millionen Franken auf 653 Millionen Franken zurück. Die Abnahme bei den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ergibt sich aus der Rückzahlung eines Teiles des SET-Bankkredites von rund 26 Millionen Franken und aus der Auflösung der Restkaufverpflichtung bei der Repower Furnizare von rund 13 Millionen Franken. Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten wurden um rund 54 Millionen Franken reduziert, was hauptsächlich auf die Auflösung der nicht mehr begründbaren Transportrechte zurückzuführen ist.
Die Bilanzsumme nahm um 4 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken zu. Das Eigenkapital beträgt 965 Millionen Franken, was einer Quote von 41 Prozent entspricht. Diese Quote bildet eine gute Basis für die anstehenden Investitionsvorhaben.