REPOWER

Vertiefungsteil «Kooperation und Innovation»

Gemeinsames Ziel vor Augen:

Heiko Schmitt und Uwe Wittka von CURRENTA sowie Daniel Fritsche, Leiter des Projekts GuD Leverkusen bei Repower (von links), besichtigen den Projektstandort im CHEMPARK Leverkusen.

Synergien optimal genutzt

Vertiefungsthema «Kooperation und Innovation» - Teil 1

Leverkusen – in der Stadt in Nordrhein-Westfalen, die im Herzen einer Chemie-Region liegt, fand Repower den passenden Standort zur Erstellung eines GuD-Kraftwerks. Dafür ausschlaggebend war nicht zuletzt CURRENTA, als Manager und Betreiber des CHEMPARK der ideale Partner an der Seite von Repower.

Als Ergänzung der bereits bestehenden Handels- und Vertriebsaktivitäten strebt Repower im Schlüsselmarkt Deutschland den Aufbau eigener Produktionskapazität an. Nach dem Erwerb von zwei Windparks plant Repower im CHEMPARK Leverkusen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit CURRENTA, einem Joint Venture von Bayer und LANXESS, ein hocheffizientes und umweltfreundliches Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) mit Prozessdampfauskopplung. Diese Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) besticht durch eine geplante elektrische Leistung von ca. 550 MWel. Durch die Kombination des Gas- und Dampfturbinenprozesses kann ein Grossteil der im Erdgas enthaltenen Energie in Strom umgewandelt werden, wobei die hochmoderne Kraftwerksanlage einen elektrischen Wirkungsgrad von über 60 Prozent erreicht. Durch die Prozessdampfauskopplung und die Lieferung des Dampfes an CURRENTA wird die Wärme noch weit besser genutzt und die Anlage kann dadurch eine Brennstoffausnutzung von ca. 80 Prozent erreichen. Auch die deutsche Klimapolitik wird mit dem Projekt unterstützt, denn die Kraft-Wärme-Kopplung stellt einen zentralen Baustein für die Erreichung der angestrebten CO2-Reduktions- und Energieeffizienzziele dar; sie leistet ausserdem einen kosteneffizienten Beitrag zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit.

Standort mit Aussicht

Mit dem CHEMPARK in Leverkusen wurde ein Projektstandort gefunden, der für die wirtschaftliche Planung eines GuD-Kraftwerks gute Voraussetzungen bietet. Im CHEMPARK mit seinen drei Standorten in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind mehr als siebzig Unternehmen angesiedelt. CURRENTA unterstützt die Firmen mit einem umfassenden Serviceportfolio – von Ausbildung, Infrastruktur und Analytikservices bis hin zu Versorgung, Entsorgung und Sicherheit. In Leverkusen werden auf 480 Hektar Fläche mehr als 5 000 Chemikalien hergestellt. Rund 28 000 Beschäftigte sorgen dafür, dass sich der CHEMPARK Leverkusen ständig weiter entwickelt. Dieser Standort bietet alle Voraussetzungen für die Entwicklung und den Betrieb des GuD-Kraftwerks mit hohem Nutzen für beide Partner: Dampf für den CHEMPARK und Strom für Repower. Die sichere Versorgung der produzierenden Unternehmen mit Dampf durch das geplante Kraftwerk stärkt zudem die wirtschaftliche Attraktivität des Standortes und sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Chemiepark-Partner. Auch für Repower ist diese Nähe von Vorteil. Denn die Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich umso besser nutzen, je näher die Wärme am Absatzmarkt erzeugt werden kann. Repower profitiert zudem von der Einbindung des Kraftwerks in die bestehende Infrastruktureinrichtung des CHEMPARK, da sie die vorhandenen Medien wie Betriebswasser und vollentsalztes Wasser nutzen kann.

Gemeinsame Zukunftsabsichten

Der positiven partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Repower und CURRENTA ist es zu verdanken, dass im November 2012 ein umfassendes Vertragswerk unterzeichnet werden konnte. Gemeinsam mit CURRENTA hat Repower einen Wärmeliefervertrag entwickelt, der auf die Bedürfnisse des Wärmeabnehmers abgestimmt ist, es dabei aber auch Repower ermöglicht, am Strom- und Regelenergiemarkt flexibel zu agieren. Die Verträge sichern auch die notwendigen Grundstücksrechte und regeln die Inanspruchnahme von Dienstleistungen von CURRENTA. Die Zusammenarbeit ist geprägt durch das gemeinsame Verständnis und eine offene, möglichst alle Parteien einbeziehende Kommunikation. Auch in den Genehmigungsverfahren und Anschlussplanungen können Repower und CURRENTA von den Synergien profitieren. So wurde von CURRENTA unter anderem der Bau eines neuen Dükers (Versorgungsleitung unter dem Rhein) beschlossen, durch welchen auch die Gasversorgung des Kraftwerks gesichert werden kann.

Repower und CURRENTA – eine Partnerschaft, die Synergien optimal nutzt und somit beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Projektarbeit bietet.

Interview mit Uwe Wittka, CHEMPARK- Ansiedlungen

Herr Wittka, was zeichnet die Partnerschaft zu Repower aus?

Wir kennen uns nun schon einige Jahre und die Vertrauensbasis ist in dieser Zeit stetig gewachsen. Unsere grenzüberschreitende Partnerschaft ist gekennzeichnet durch eine hohe gegenseitige Wertschätzung. Dabei wirkt es sich nicht nachteilig aus, dass die Verhandlungskultur der Schweiz und des Rheinlands durchaus unterschiedlich sind. Ich kenne wenige Projekte, die im Miteinander durch solch eine Achtung geprägt sind.

Können Sie uns die Vorteile für CURRENTA aus den Planungen des Kraftwerks nennen?

Das geplante Kraftwerk bietet für den CHEMPARK eine Versorgungssicherheit und eine erhöhte Energieeffizienz. Wir haben als Chemieparkbetreiber verschiedene Aufgaben, die Versorgung mit Dampf ist ein essenzieller Bestandteil davon. Denn der Dampf ist in der Chemieindustrie der wichtigste Energieträger, über den nahezu alle chemischen Produktionsprozesse laufen. Das Kraftwerk bietet uns den Bezug von Dampf in der Form, wie wir ihn benötigen und das bedeutet für uns eine hohe Unterstützung der eigenen Systeme.

Wie wird das Kraftwerk die «Landschaft» des CHEMPARK bereichern?

Das geplante GuD-Kraftwerk ist für uns die passende Ergänzung unserer derzeitigen Infrastruktur. Alt-Anlagen können durch den Betrieb des Kraftwerks sinnvoll ergänzt werden. Die Energieeffizienz einer Neu-Anlage ist hier hervorzuheben, denn die moderne Technologie ermöglicht einen wirtschaftlichen Einsatz der Energie.

Die Energiepolitik in Deutschland bietet derzeit keinen verlässlichen Investitionsrahmen. Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein?

Versorgung braucht Sicherheit. Die neuen Technologien, die absolute Versorgungssicherheit bieten, wie auch ein modernes GuD-Kraftwerk, sollten gefördert werden.