REPOWER

Konsolidierte Jahresrechnung Repower-Gruppe

Unter Partnern:

Gerald Marxer, Vorsitzender der Geschäftsleitung Liechtensteinische Kraftwerke (links), und Samuel Enggist, Leiter Markt und Vertrieb Schweiz von Repower, tauschen sich über die Repartner Produktions AG aus.

Kommentar zur konsolidierten Jahresrechnung Repower-Gruppe

Gruppenergebnis beeinflusst von Marktsituation und Sonderfaktoren

Anspruchsvolle Marktbedingungen führen zu ausserordentlichen, nicht cash-relevanten Anpassungen – Eigenkapital nach wie vor solide

Repower hat mit Medienmitteilung vom 16. Dezember 2013 kommuniziert, wegen der künftigen Energiepreisentwicklung ausserordentliche Wertberichtigungen auf Projektvorhaben, laufenden Verträgen und bestehenden Anlagen im Jahresabschluss 2013 vornehmen zu müssen. Des Weiteren wurde der geordnete Ausstieg aus dem Kohlekraftwerkprojekt Saline Joniche bis spätestens Ende 2015 mitgeteilt.

Insgesamt führten diese Wertberichtigungen zu einer wesentlichen Ergebnisbelastung vor Zinsen und Ertragssteuern von 232 Millionen Franken. Das ausgewiesene negative Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern beläuft sich demzufolge auf 150 Millionen Franken. Schliesslich resultiert ein Gruppenverlust einschliesslich Minderheiten von 152 Millionen Franken. Diese Wertberichtigungen sind nicht cash-relevant.

Der anschliessende Finanzkommentar in Bezug auf die Ergebnisse der Repower-Gruppe bezieht sich ausschliesslich auf operative, erwirtschaftete Ergebnisse vor Sonderfaktoren, damit ein tatsächliches Bild über die finanziellen Werte im abgelaufenen Jahr gegeben werden kann. Die Bilanzkommentare beruhen auf Werten nach den ausserordentlichen Wertanpassungen. Die Ausführungen nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS und deren vertiefte Erläuterungen finden sich ab Seite 49 des Finanzberichtes 2013.

Der Energieumsatz der Repower-Gruppe lag im Berichtsjahr mit 2325 Millionen Franken in der Grössenordnung des Vorjahreswertes (Vorjahr: 2330 Millionen Franken). Repower wies hierbei in den Märkten Schweiz und Italien gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich veränderte Energieumsätze aus. Die Bruttomarge vor Sonderfaktoren nahm um 46 Millionen Franken auf 305 Millionen Franken (Vorjahr: 351 Millionen Franken) ab, was einem Rückgang von 13 Prozent entspricht.

Die konzessionsrechtlichen Abgaben, der Personalaufwand und übrige Betriebsaufwände vor Sonderfaktoren nahmen gegenüber dem Vorjahr um rund 8 Millionen Franken auf 217 Millionen Franken ab. Diese Abnahmen stehen primär im Zusammenhang mit dem Minderaufwand bei den Personal-, Verwaltungs- und Informatikkosten aufgrund des Effizienzsteigerungsprogramms, das Anfang 2013 eingeleitet wurde. Die vorher erwähnten Sonderfaktoren setzen sich wie folgt zusammen: Planänderungsgewinn aufgrund Primatwechsel sowie Senkung des Umwandlungssatzes in der Pensionskasse von rund 12 Millionen Franken, im übrigen Betriebsaufwand erfasste Wertminderung beim Projekt Saline Joniche von rund 12 Millionen Franken sowie übrige Sonderfaktoren im Zusammenhang mit dem Effizienzsteigerungsprogramm, der IT und den Wertanpassungen auf Forderungen über insgesamt 5 Millionen Franken.

Die ordentlichen Abschreibungen und Wertminderungen ohne die ausserordentlichen Wertberichtigungen entsprechen einem Wert von 54 Millionen Franken, was dem Vorjahresniveau entspricht (55 Millionen Franken).

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) vor Sonderfaktoren der Repower-Gruppe liegt mit 74 Millionen Franken um rund 38 Millionen Franken (-34 %) unter dem um Sonderfaktoren bereinigten Vorjahreswert von 112 Millionen Franken.

Das Ergebnis kann wegen der Marktverwerfungen als ansprechend bezeichnet werden.

Das Finanzergebnis und der Anteil am Ergebnis an assoziierten Gesellschaften verbesserten sich gegenüber dem Vorjahreswert um 22 Millionen Franken auf 9 Millionen Franken (Vorjahr: 31 Millionen Franken). Diese starke Verbesserung ist fast ausschliesslich durch die leichte Erholung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken sowie die Aktivitäten zum Management des Währungsrisikos zu erklären. Die Ertragssteuern vor Sonderfaktoren entsprechen insgesamt den Erwartungen.

Das Gruppenergebnis einschliesslich Minderheiten vor Sondereinflüssen liegt bei 33 Millionen Franken (Vorjahr: 51 Millionen Franken).

Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit nahm gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf 69 Millionen Franken zu. Repower konnte mit diesen Mitteln die Investitionen und die Dividenden decken sowie die Nettoverschuldung insgesamt signifikant reduzieren.

Nach wie vor starke Bilanzstruktur

Mit 1074 Millionen Franken nahm das Anlagevermögen um 143 Millionen Franken ab. Die Abnahme steht hauptsächlich im Zusammenhang mit den getätigten Wertanpassungen bei den Sachanlagen und bei den übrigen Finanzanlagen von insgesamt 220 Millionen Franken. Bei den übrigen Finanzanlagen ist einerseits die Wertanpassung von Langfristverträgen im Umfang von rund 50 Millionen Franken zu erwähnen. Andererseits ist ein Zugang von rund 50 Millionen Franken in Form einer Darlehensforderung gegenüber Swissgrid AG sowie Aktien an Swissgrid AG zu verzeichnen. Diese Vermögenswerte stammen aus der Transaktion zum Transfer des Übertragungsnetzes an Swissgrid AG. Des Weiteren erhöhten sich die aktiven latenten Steuern um rund 20 Millionen Franken. Das Umlaufvermögen nahm um 15 Millionen Franken auf 969 Millionen Franken (Vorjahr: 984 Millionen Franken) ab. Die Repower-Gruppe verfügt per 31. Dezember 2013 über eine komfortable Liquiditätssituation mit flüssigen Mittel in der Höhe von 273 Millionen Franken (Vorjahr: 262 Millionen Franken).

Das langfristige Fremdkapital nahm um 47 Millionen Franken ab. Dieser Rückgang ist hauptsächlich in den Positionen Pensionsrückstellungen (-14 Millionen Franken), passive latente Ertragssteuern (-10 Millionen Franken) und den langfristigen Finanzverbindlichkeiten (-23 Millionen Franken; weitere Rückzahlungen unter der Finanzierung für das Gaskombikraftwerk in Teverola) entstanden. Das kurzfristige Fremdkapital ging um 47 Millionen auf 620 Millionen Franken zurück. Die wesentlichen Abnahmen liegen bei den Positionen negative Wiederbeschaffungswerte Held for Trading-Positionen (21 Millionen Franken) sowie bei den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (26 Millionen Franken).

Während sich die Bilanzsumme um 11 Prozent auf 2043 Millionen Franken (Vorjahr: 2302 Millionen Franken) verringert hat, beträgt das Eigenkapital 805 Millionen Franken (Vorjahr: 957 Millionen Franken), was einer nach wie vor soliden Eigenkapitalquote von 39 Prozent entspricht.