REPOWER

Markt Schweiz

Rekordproduktion aus Wasserkraft

747 Gigawattstunden Strom aus 17 Wasserkraftwerken in Graubünden – dies die erfreuliche Bilanz 2014 von Repower in der Schweiz. Getrübt wird das Bild von den tiefen Energiepreisen, welche die Rendite aus der Wasserkraft einbrechen lassen.

Kraftwerkprojekte

Repower ist überzeugt, dass der Wasserkraft in der Schweizer Energieversorgung auch in Zukunft eine tragende Rolle zukommen wird. Trotz der Herausforderungen, mit der sich die einheimische Energiequelle aufgrund der Marktverzerrungen derzeit konfrontiert sieht, entwickelte Repower im vergangenen Jahr ihre Schlüsselprojekte deshalb weiter. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen sind allerdings keine positiven Bauentscheide für diese Projekte möglich.

In beiden grossen Projekten Chlus und Lagobianco wurden die Genehmigungsverfahren weiter vorangetrieben. Für das Wasserkraftprojekt Chlus im vorderen Prättigau/Bündner Rheintal fanden in den zwölf Konzessionsgemeinden die Konzessionsabstimmungen statt. Alle Gemeinden sprachen sich klar für die Erteilung der Konzession aus, was ein Zeichen der hohen Akzeptanz des Vorhabens in der Bevölkerung ist. Bereits zu Beginn der Planungsarbeiten wurden sämtliche Interessengruppen eng miteinbezogen, was sich nun in einer breiten Zustimmung bezahlt macht. Das geplante Kraftwerk Chlus wurde vom Bundesamt für Energie als «Projekt von nationaler Bedeutung» eingestuft. Es handelt sich um das derzeit grösste Wasserkraftprojekt in der Schweiz (abgesehen von Pumpspeicher-Kraftwerken); es könnte rund zwölf Prozent an die Ausbauziele im Bereich Wasserkraft beisteuern, die der Bundesrat im Rahmen seiner Energiestrategie bis 2035 anstrebt. Mit der Realisierung des Kraftwerks würde zudem die Schwall-/Sunk-Problematik im Fluss Landquart gelöst. Dank des Projekts Chlus wurden im Prättigau also alle Voraussetzungen für eine Gewässersanierung in Kombination mit der Erzeugung von wertvoller erneuerbarer Energie geschaffen. Als nächster Schritt im Vorhaben steht nun die Einreichung des Konzessionsgenehmigungsgesuchs an den Kanton Graubünden an. Sie ist noch vor Mitte dieses Jahres vorgesehen. Trotz der sehr erfreulichen Fortschritte ist festzuhalten, dass auch dieses herausragende Projekt ohne massgebliche Änderung der Rahmenbedingungen nicht realisiert werden kann.

Für das Pumpspeicherprojekt Lagobianco im Gebiet Bernina/Puschlav genehmigte die Regierung des Kantons Graubünden im April die Konzessionen. Die erste Phase des zweistufigen kantonalen Genehmigungsverfahrens konnte damit erfolgreich abgeschlossen werden. Anschliessend arbeitete Repower an der Fertigstellung des Auflageprojekts und des Umweltverträglichkeitsberichts (2. Stufe). Diese Arbeiten fanden mit der Eingabe des Projektgenehmigungsgesuchs an den Kanton im März 2015 ihren Abschluss.

Das Pumpspeicher-Kraftwerk Lagobianco könnte mit seiner Speicherkapazität einen ausserordentlich wichtigen Beitrag zur Umsetzung der bundesrätlichen Energiestrategie 2050 und zur Integration der neuen erneuerbaren Energien ins System leisten. Unter den gegebenen Marktbedingungen mit den starken Preisverzerrungen ist das Projekt jedoch nicht realisierbar, weshalb Repower mit einer Verzögerung von mehreren Jahren rechnet.

Ebenfalls Bestandteil des Projekts Lagobianco sind Erneuerungen bestehender Kraftwerksanlagen im Puschlav. Diese werden nun aufgrund der veränderten Voraussetzungen vorgezogen; so ist beispielsweise die Erneuerung des Kraftwerks Robbia bereits in einer fortgeschrittenen Planungsphase.

Zusätzlich zu diesen zwei Grossprojekten verfolgt Repower kleinere Vorhaben im Kanton Graubünden. Im Rahmen seiner Neukonzessionierung wird das Kraftwerk Morteratsch bei Pontresina – mit Baujahr 1890 die älteste Anlage im Kraftwerksportfolio von Repower – umfassend erneuert und ausgebaut, wodurch sich die jährliche erwartete Produktion fast verdoppeln wird. Die Gemeinde Pontresina hat der Konzession bereits zugestimmt, derzeit ist das Genehmigungsverfahren auf kantonaler Ebene im Gang.

Im vorderen Prättigau betreibt Repower seit 2011 die Wasserkraftanlage Taschinas. Sie plant, diese nun um das Kraftwerk Taschinas 2 zu ergänzen. Die nötigen Gemeindekonzessionen wurden dafür erteilt, als nächster Schritt steht die Einreichung des Genehmigungsgesuchs an den Kanton an. Die beiden Anlagen Morteratsch und Taschinas 2 werden voraussichtlich über das Regime der kostendeckenden Einspeisevergütung betrieben werden.