REPOWER

Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten und des CEO

Dr. Eduard Rikli, Präsident des Verwaltungsrates (rechts) und Kurt Bobst, CEO:

«Repower hat 2014 ihr Kerngeschäft optimiert und gleichzeitig innovative Projekte für das Energieumfeld von morgen vorangetrieben. Der Reinverlust widerspiegelt das äusserst anspruchsvolle Marktumfeld.»

2014 konnte Repower zwar einige erfreuliche Erfolge erzielen, die das anerkannte Know-how und die Innovationskraft des Unternehmens bestätigen. Gleichzeitig blieb das wirtschaftliche Umfeld aber äusserst anspruchsvoll. Dies zeigt sich auch am tiefen Börsenkurs der Repower-Aktie, der die schwierige Marktlage widerspiegelt. Bei einem Umsatz von 2,3 Milliarden Franken resultierten ein operatives Ergebnis (EBIT) von 26 Millionen Franken und ein Reinverlust von 33 Millionen Franken. Das um die Sondereinflüsse bereinigte EBIT betrug 39 Millionen Franken.

Wichtigste Ereignisse 2014

2014 ist es Repower gelungen, diverse Drittaufträge in den Bereichen Produktion, Netz und Handel zu akquirieren. Zu erwähnen sind insbesondere der Auftrag von Swissgrid für den Ersatz des 220-kV-Unterwerks Avegno im Kanton Tessin, die Zusammenarbeit mit den Engadiner Kraftwerken EKW für den Netzbetrieb und die Erneuerung einer Schaltanlage, die Erbringung von Handelsdienstleistungen für diverse Schweizer Energieversorgungsunternehmen und nicht zuletzt der Auftrag der SBB für den optimierten Einsatz ihres umfassenden Kraftwerksparks.

Das Pumpspeicherprojekt Lagobianco erhielt 2014 vom Kanton die Konzessionsgenehmigung, das Wasserkraftprojekt Chlus stiess bei den Konzessionsabstimmungen in den Gemeinden auf überaus grosse Akzeptanz und das Vorhaben für den Bau eines Gas- und Dampfkraftwerks in Leverkusen ist mit der Unterzeichnung der Bau- und Lieferverträge mit dem bevorzugten Anbieter einen wichtigen Schritt weitergekommen.

Repower hat im vergangenen Jahr das neu geschaffene New Tech Business in all ihren Schlüsselmärkten intensiv vorangetrieben. Die entsprechenden innovativen Projekte in den Bereichen Energieeffizienz, Elektromobilität und intelligente Stromanwendungen sind auf Kurs. Schliesslich hat Repower 2014 einen Vertrag für den Verkauf ihrer Swissgrid-Aktien und -Wandelanleihe mit einem interkantonalen Konsortium abgeschlossen.

Umfeld

2014 war von intensiven energiepolitischen Diskussionen geprägt. Der Nationalrat hat die wichtige Rolle der Wasserkraft, die als erneuerbare Energiequelle par excellence ausgerechnet am meisten unter der Förderung der neuen erneuerbaren Energien leidet, teilweise anerkannt. In Bezug auf die weitere Ausgestaltung des neuen gesetzlichen Rahmens ist es aber nötig, dass gute und effiziente Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden, ohne die Marktmechanismen auszublenden.

Die Preise sind 2014 gegenüber dem Vorjahr auf den europäischen Energiemärkten nochmals drastisch gesunken. Diese Entwicklung betrifft nicht nur den Strom, sondern auch die Commodities Öl, Kohle und Gas. Zu den tiefen Preisen kam der schwache Euro hinzu: Für Repower mit ihrem wichtigen Eurogeschäft haben Schwankungen im EUR/CHF-Wechselkurs spürbare Auswirkungen. Mit der Aufhebung des Mindestkurses durch die Nationalbank im Januar 2015 wird sich diese Herausforderung noch deutlich akzentuieren. Ausserdem führten sinkende Zinsen einerseits zu einer schlechteren Bewertung der bestehenden Zinsswaps, hatten aber andererseits einen positiven Einfluss auf die Refinanzierungsaktivitäten von Repower.

Ergebnisse

Das anspruchsvolle Umfeld widerspiegelt sich in den Ergebnissen von Repower. Bei einem Umsatz von 2,3 Milliarden Franken resultierte ein um die Sondereinflüsse bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) von 39 Millionen Franken (- 47 % gegenüber bereinigtem EBIT 2013) und ein bereinigter Reinverlust von 22 Millionen Franken (bereinigter Gewinn 2013: 33 Mio. CHF). Rückstellungen für Langfristverträge in der Höhe von rund 6 Millionen Franken, Umrechnungsdifferenzen aus dem Abgang ausländischer Tochtergesellschaften (- 8 Mio. CHF) sowie diverse weitere, kleinere Sonderfaktoren (- 4 Mio. CHF) belasteten das Ergebnis. Als positiver Sonderfaktor sind rund 5 Millionen Franken im Zusammenhang mit der neuen Pensionskassenlösung zu verzeichnen. Repower ist weiterhin sehr solide finanziert und verfügt mit 766 Millionen Franken über eine starke Eigenkapitalbasis. Der Cashflow entwickelte sich dank verschiedener Massnahmen positiv.

Strategie

Repower setzt weiterhin auf die Schlüsselmärkte Schweiz, Italien und Rumänien, während sie aus dem Vertriebsgeschäft in Deutschland aussteigt. Die geografische Diversifizierung hat sich auch 2014 als vorteilhaft erwiesen, profitieren doch die einzelnen Repower-Länderorganisationen gegenseitig vom Know-how-Transfer. Zusätzlich zur Optimierung des Kerngeschäfts ist Repower bestrebt, vermehrt Drittaufträge zu akquirieren. Ausserdem konkretisiert das Unternehmen seine neuen Geschäftsfelder im New Tech Business weiter. Diese Ergänzung des Kerngeschäfts soll unter anderem im Rahmen von Kooperationen geschehen.

Effizienzsteigerung

Das laufende Programm zur Steigerung der Effizienz im Unternehmen erweist sich als wirksam. Die Massnahmen zur Kostenoptimierung brachten 2014 Einsparungen von rund 17 Millionen Franken. Für das Jahr 2015 erwarten wir Effekte von über 20 Millionen Franken. Als weitere Massnahme zur Optimierung ist die angekündigte Fusion der Repower Schweiz AG mit der Repower AG in Vorbereitung; sie wird 2015 vollzogen.

Dank

In einem herausfordernden Umfeld sind die Stakeholder für ein Unternehmen besonders wichtig. Wir danken den Aktionärinnen und Aktionären für ihr Vertrauen, den Kundinnen und Kunden für ihre Treue und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren grossen Einsatz.

Ausblick / Ziele

Die Marktlage wird kurz- bis mittelfristig äusserst anspruchsvoll bleiben. Die Entwicklung der Marktpreise und die Ausgestaltung der künftigen politischen Rahmenbedingungen sind nur schwer abzuschätzen. Internationale Unsicherheiten erschweren den Ausblick zusätzlich. Der EUR/CHF-Wechselkurs dürfte nach der Aufhebung des Mindestkurses auf einem tiefen Niveau volatil bleiben. Anlagen und Projekte müssen aufgrund sich ändernder Marktbedingungen laufend auf ihre Werthaltigkeit überprüft werden. Das Effizienzprogramm und klar fokussierte Investitionen werden das Geschäft von Repower weiter stützen. Repower wird das solide Kerngeschäft weiter konsolidieren und das noch junge New Tech Business verstärken. Diese Faktoren sowie die stabile Finanzierung, das anerkannte Know-how und die Kooperationsfähigkeit werden die gute Positionierung von Repower auch in dieser herausfordernden Phase sichern.

Dr. Eduard Rikli
Präsident des Verwaltungsrates

Kurt Bobst
CEO