REPOWER

Konsolidierte Jahresrechnung Repower-Gruppe

«Dank Repower können unsere Campingplatz-Gäste das Puschlav per E-Bike entdecken.»

Damiano und Marisa Priuli-Bondolfi führen im Weiler Li Curt im Puschlav den Campingplatz Boomerang. Mit den Elektrovelos von Repower können sich ihre Gäste bequem auch auf zwei Rädern fortbewegen.

Kommentar zur konsolidierten Jahresrechnung der Repower-Gruppe

Marktumfeld beeinflusst die Ergebnisse der Repower-Gruppe nach wie vor stark

Herausforderndes Marktumfeld führte erneut zu Wertberichtigungen im Berichtsjahr – Abwärtstrend im Energiehandel anhaltend

Repower weist per Jahresende 2015 ein ernüchterndes Ergebnis aus. Das anspruchsvolle Marktumfeld mit stetig sinkenden Strompreisen schlug sich in der Jahresrechnung massiv nieder. Hinzu kam die Aufhebung des EUR/ CHF-Mindestkurses Mitte Januar 2015.

In Summe beeinflussten die negativen Sonderfaktoren das Jahresergebnis mit 90 Mio. CHF. Dazu gehörten insbesondere Wertminderungen auf Produktionsanlagen in der Höhe von netto 62 Mio. CHF, Wertanpassungen für ausstehende Forderungen in Italien von 12 Mio. CHF sowie Rückstellungen in Bezug auf Energieverträge und weitere Energieverpflichtungen über insgesamt 7 Mio. CHF. Ferner beeinflusst wurde das Ergebnis durch eine Anpassung bei den assoziierten Gesellschaften im Umfang von 9 Mio. CHF, welche im Zusammenhang mit einem buchhalterischen Methodenwechsel betreffend den Stilllegungs- und Entsorgungsfonds der AKEB steht.

Summa summarum schloss das Geschäftsjahr 2015 nach Sonderfaktoren mit einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von 69 Mio. CHF ab. Das Ergebnis vor Ertragssteuern weist einen negativen Wert von 152 Mio. CHF aus, wodurch ein Jahresverlust für das Berichtsjahr von 136 Mio. CHF resultiert.

Untenstehender Finanzkommentar zu den Ergebnissen des Berichtsjahres der Repower-Gruppe bezieht sich primär auf operative, erwirtschaftete Ergebnisse vor Sonderfaktoren, um ein echtes Bild über die finanzielle Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr darzulegen. Vorjahresvergleiche werden ebenso mit Ergebnissen vor Sondereinflüssen vorgenommen. Die Bilanzkommentare beruhen auf Werten nach Sondereinflüssen. Die Ausführungen nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS und deren vertiefte Erläuterungen finden sich ab Seite 48 des Finanzberichts 2015.

Der Energieumsatz der Repower-Gruppe lag im Berichtsjahr mit 1838 Mio.  CHF um 18 Prozent unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2231 Mio. CHF). Der Abwärtstrend im Energiehandelsgeschäft hielt damit weiter an. Das zeigen insbesondere die Energiebruttomargen vor Sonderfaktoren, welche um 61 Mio. CHF von 246 Mio. CHF auf 185 Mio. CHF zurückgingen, was insgesamt einer Abnahme um 25 Prozent entspricht.

Der Betriebsaufwand ohne Energiebeschaffung nahm gegenüber dem Vorjahr um rund 17 Mio. CHF auf 181 Mio. CHF ab (Vorjahr: 198 Mio. CHF). Diese Abnahme ist hauptsächlich auf den Minderaufwand bei den Personalkosten (-6 Mio. CHF) und beim übrigen Betriebsaufwand (-11 Mio. CHF) zurückzuführen. Diese Einsparungen stehen immer noch in direktem Zusammenhang mit dem im Geschäftsjahr 2013 begonnenen Effizienzsteigerungsprogramm.

Die ordentlichen Abschreibungen und Wertminderungen ohne die ausserordentlichen Wertberichtigungen wiesen einen Wert von 47 Mio. CHF aus, was einer Abnahme um rund 4 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr (51 Mio. CHF) entspricht. Dieser Rückgang ist auf die in den Vorjahren ausserordentlich wertangepassten Produktionsanlagen zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) der Repower-Gruppe vor Sonderfaktoren lag mit 12 Mio. CHF um 27 Mio. CHF (-69 %) unter dem um Sondereinflüsse bereinigten Vorjahreswert von 39 Mio. CHF.

Das Finanzergebnis und der Anteil am Ergebnis von assoziierten Gesellschaften verschlechterten sich gegenüber dem Vorjahreswert um 27 Mio. CHF auf einen Verlust von 75 Mio. CHF (Vorjahr: Verlust 48 Mio. CHF). Hauptgründe dafür sind Wechselkursverluste von 34 Mio. CHF und andererseits Verluste aus Devisen- und Zinstermingeschäften (Absicherungsgeschäfte) in der Höhe von 22 Mio. CHF. Demgegenüber stehen positive Effekte in der Höhe von rund 8 Mio. CHF beim Gewinn aus der Veräusserung von Finanzanlagen (davon 7 Mio. CHF aus dem Verkauf der Swissgrid-Anteile).

Das Gruppenergebnis wies einen negativen Wert von 46 Mio. CHF aus (Vorjahr: negativer Wert von 22 Mio. CHF).

Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit nahm gegenüber dem Vorjahr um 83 Prozent auf 17 Mio. CHF ab. Dieser Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit dem Abwärtstrend der Energiehandelspreise.

Angaben zur Bilanz

Das Anlagevermögen nahm um 119 Mio. CHF auf 869 Mio. CHF ab (Vorjahr: 988 Mio. CHF). Zurückzuführen ist diese Abnahme hauptsächlich auf die Wertanpassungen bei den Produktionsanlagen (62 Mio. CHF) und bei den assoziierten Gesellschaften (9 Mio. CHF) sowie auf die Mitte Januar aufgehobene EUR/CHF-Untergrenze (27 Mio. CHF).

Das Umlaufvermögen nahm um 127 Mio. CHF auf 949 Mio. CHF ab (Vorjahr: 1076 Mio. CHF). Diese Abnahme ist hauptsächlich auf die Positionen Forderungen (-101 Mio. CHF), Wertschriften und andere Finanzinstrumente (-141 Mio. CHF) und positive Wiederbeschaffungswerte (- 29 Mio. CHF) zurückzuführen; demgegenüber steht eine Liquiditätszunahme um 150  Mio. CHF auf 397  Mio. CHF.

Beim langfristigen Fremdkapital war eine Abnahme um 130 Mio. CHF zu verzeichnen. Insbesondere ist der Rückgang auf die Position «Langfristige Finanzverbindlichkeiten» zurückzuführen (-200 Mio. CHF Umgliederung Obligationenanleihe in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten; +38 Mio. CHF Zunahme Namensschuldverschreibung; +35 Mio. CHF Zunahme Darlehen nicht beherrschter Gesellschaften).

Während sich die Bilanzsumme um 14 Prozent auf 1828 Mio. CHF (Vorjahr: 2126 Mio. CHF) verringerte, ging das Eigenkapital per Ende 2015 auf 600 Mio. CHF zurück (Vorjahr: 766 Mio. CHF).