KLIMAWANDEL
Der Klimawandel ist für Repower ein wesentliches ökologisches und reputationsrelevantes Thema. Die Treibhausgasemissionen von Repower entstehen insbesondere in der Energieproduktion und in der vor- und nachgelagerten Lieferkette.
Auswirkungen
Repower leistet durch den starken Fokus auf erneuerbare Energieproduktion in der Schweiz und Italien einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels. Ein Grossteil der Stromproduktion erfolgt in Wasser-, Wind-, und Solaranlagen. In Teverola betreibt Repower auch ein Gaskombikraftwerk. Eine wichtige Funktion dieses Kraftwerks ist die Sicherstellung der Netzstabilität. Dies geschieht allerdings unter Freisetzung von Treibhausgasemissionen. Weitere Emissionen entstehen entlang der Lieferkette, vor allem durch den Verkauf von Strom und Gas an Endkundinnen und -kunden. Mit bewusstem Einkaufs- und Auftragsvergabemanagement, Smart-Metering-Lösungen und dem Ausbau der Elektromobilität kann Repower in der vor- und nachgelagerten Lieferkette hingegen auch einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten.
Risiken
Repower hat im Jahr 2024 freiwillig, gestützt auf die Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange, eine Analyse ihrer klimabezogenen Risiken und Chancen durchgeführt. Der Klimawandel bringt für Repower sowohl Risiken als auch Chancen mit sich. Welche diese sind und wie sich diese auf Repower auswirken, hat die Repower-Gruppe analysiert (siehe TCFD-Inhaltsindex). Der Klimawandel stellt Repower vor Herausforderungen, die sowohl Übergangsrisiken als auch physische Risiken umfassen. Steigende CO₂-Preise könnten die Betriebskosten des Gaskombikraftwerks Teverola erhöhen. Engpässe bei Rohstoffen und Infrastrukturen könnten Projekte verzögern und Kosten erhöhen. Obwohl alle erforderlichen Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, kann ein Reputationsrisiko nicht ausgeschlossen werden, insbesondere aufgrund direkter Emissionen und Emissionen in der Wertschöpfungskette. Bei den physischen Risiken unterscheidet Repower zwischen chronischen Risiken und akuten Risiken. Chronische physische Risiken ergeben sich insbesondere aus veränderten Niederschlagsmustern, Wasserknappheit und Gletscherschmelze. Diese chronischen Risiken beeinflussen insbesondere die Wasserkraftproduktion der Repower-Gruppe. Akute physische Risiken wie extreme Wetterereignisse können die Infrastruktur beschädigen. Schwache Windphasen können die Effizienz von Windkraftanlagen mindern und temporäre Wasserknappheit aufgrund von Dürren kann zu unerwarteten und ungeplanten Einbussen bei der Energieerzeugung führen.
Die klimabezogenen Risiken sind Bestandteil des Risk and Control Assessment der Repower-Gruppe (siehe Einleitung). Ab 2025 werden zusätzlich die Erkenntnisse aus der durchgeführten Risikoanalyse in das Risk and Control Assessment der Repower-Gruppe integriert.
Richtlinien und Sorgfaltsprüfung
Repower Schweiz verfügt über ein Umweltmanagementsystem, das nach ISO 14001 zertifiziert ist, darin sind klare Prozesse zur jährlichen Messung der Treibhausgasemissionen definiert. Auch die SET S.p.A., Betreiberin des Gaskombikraftwerks Teverola, verfügt über ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem und ist beim europäischen System für Umweltmanagement EMAS registriert. Das Gaskombikraftwerk Teverola unterliegt den Bestimmungen des Europäischen Treibhausgas-Emissionshandelssystems (ETS) und ist gesetzlich verpflichtet, seine CO2-Emissionen zu kompensieren. Zudem erstellt die Leitung des Kraftwerks zu Beginn jedes Dreijahreszyklus ein Umweltprogramm und definiert darin die wichtigsten Massnahmen des Umweltmanagementsystems (siehe Wassernutzung).
Repower setzt Klimaziele
2024 hat die Repower-Gruppe klare Klimaziele festgelegt. Für die Stromproduktion gilt ein Intensitätsziel: Netto-Null bis 2050 mit einem Zwischenziel von –15 Prozent bis 2035. Für die übrigen Scope 1 und Scope 2 Emissionen wurde ein absolutes Ziel definiert: Netto-Null bis 2050 und eine Reduktion um 42 Prozent bis 2030. Als Basisjahr gilt 2022.
Diese Ziele sind vom Verwaltungsrat genehmigt. Sie sind realistisch gesetzt und sollen mit konkreten Massnahmen und kontinuierlicher Überprüfung erreicht werden.

Massnahmen
Die Repower-Gruppe investiert gezielt in den Ausbau erneuerbarer Energien in der Schweiz, Italien und Deutschland und setzt auf den Erhalt bestehender Kraftwerke (siehe Energiewende).
Zur Reduktion verkehrsbedingter CO₂-Emissionen wird die firmeneigene Fahrzeugflotte, wo möglich, schrittweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Mitarbeitende erhalten Beiträge bei Abonnements für den öffentlichen Verkehr und an Repower-Standorten stehen Ladeinfrastrukturen sowie Elektrofahrräder zur Verfügung.
Einbezug der Anspruchsgruppen
Bei Projekten zum Ausbau der erneuerbaren Energien bezieht Repower Schweiz die Anspruchsgruppen bereits in einer frühen Projektphase mit ein. Das Gaskombikraftwerk Teverola veröffentlicht jedes Jahr eine aktualisierte Umwelterklärung (siehe Wassernutzung). Der Elektrifizierungsprozess erfolgt bei Repower in Zusammenarbeit mit internen Bereichen, wie dem Fahrzeugmanagement, sowie externen Partnern wie Mobility.
Messung der Effektivität
Die Repower-Gruppe misst jährlich ihre direkten (Scope 1) und indirekten (Scope 2 und 3) Treibhausgasemissionen nach Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) und dem Ansatz der operativen Kontrolle. Als Basisjahr dient das Jahr 2022. Eine detaillierte Auflistung der Treibhausgasmissionen ist im Anhang zu finden.
Direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1): Die direkten Treibhausgasemissionen sind verantwortlich für 5,3 Prozent der Gesamtemissionen der Repower-Gruppe. Sie betrugen im Jahr 2024 gruppenweit 210'991 tCO2e , wovon 99,4 Prozent aus dem Gaskombikraftwerk Teverola stammten. Dies entspricht einer Reduktion um 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Reduktion ist auf die niedrige Stromproduktion des Gaskombikraftwerks Teverola im Jahr 2024 zurückzuführen.
Indirekte energiebedingte Treibhausgasemissionen (Scope 2): Die indirekten energiebedingten Treibhausgasemissionen sind verantwortlich für 0,1 Prozent der Gesamtemissionen der Repower-Gruppe. Die marktbasierten Emissionen betrugen im Jahr 2024 3'782 tCO2e . Es handelt sich um eine Reduktion um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Reduktion ist darauf zurückzuführen, dass Repower Schweiz für die Berechnung von Scope 2 die Stromkennzeichnung des Vorjahres nutzt. 2023 basierten die Emissionen auf den Werten von 2022, als aufgrund geringerer Schneeschmelze und Niederschläge weniger Strom aus Graubünden verfügbar war. 2023 normalisierte sich die Stromproduktion, sodass für 2024 geringere Emissionen beim Stromeigenverbrauch verzeichnet wurden.
Sonstige indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 3): Die indirekten Emissionen (Scope 3) der Repower-Gruppe umfassen 94,6 Prozent der Gesamtemissionen der Repower-Gruppe. Sie betrugen im Jahr 2024 3'776'705 tCO2e . Der Grossteil dieser Emissionen ist auf den Verkauf von Strom und Gas an Endverbraucher:innen zurückzuführen.
in Tonnen CO 2 e |
2024 |
2023 |
2022 |
|
|
|
|
Direkte Emissionen (Scope 1) |
210’991 |
258’662 |
340’807 |
Indirekte energiebedingte Emissionen (Scope 2, marktbasiert) |
3’782 |
4’073 |
3’992 |
Sonstige indirekte Emissionen (Scope 3) |
3’776’705 |
3’168’488 |
2’970’135 |
Total |
3’991’478 |
3’431’223 |
3’314’934 |