TCFD-Inhaltsindex
TCFD
Weitere Informationen und Auslassungen
Governance
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Aufsicht des Verwaltungsrats über klimabedingte Risiken und Chancen
Der Verwaltungsrat beschäftigt sich mit klimabezogenen Themen unter anderem bei der Ausarbeitung der Klimaziele, des Nachhaltigkeitsberichts, des jährlichen Strategie-Reviews und des jährlichen Risikomanagement-Berichts.
Klimabezogene Themen berücksichtigt der Verwaltungsrat unter anderem in der Unternehmensstrategie. Die Fortschritte überwacht der Verwaltungsrat insbesondere bei der Ausarbeitung des Nachhaltigkeitsberichts, an dem eine zweiköpfige Delegation des Verwaltungsrates beteiligt ist, sowie im Rahmen des jährlichen Strategie-Reviews.
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Rolle der Geschäftsleitung bei der Beurteilung und Handhabung klimabedingter Risiken und Chancen
Die Ausarbeitung des Nachhaltigkeitsberichts, der Funktionalstrategie Nachhaltigkeit sowie des jährlichen Risikomanagement-Berichts wurde dem Management übertragen. Die Berichterstattung an den Verwaltungsrat erfolgt regelmässig und im Rahmen der Vorbereitung der Generalversammlung.
Strategie
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Klimabedingte Risken und Chancen
Repower identifiziert klimarelevante Risiken und Chancen für die Zeithorizonte 2030 (kurzfristig), 2050 (mittelfristig) und 2080 (langfristig). Eine Übersicht über die wesentlichen Risiken für die Repower-Gruppe bietet das Kapitel Klimawandel. Die klimabedingten Chancen liegen für Repower in effizienteren und kostengünstigeren Energieerzeugungsanlagen, einer steigenden Attraktivität erneuerbarer Energien für private Haushalte aufgrund veränderter Kundenpräferenzen, einer gesteigerten Rentabilität von erneuerbaren Energien sowie der erhöhten Bepreisung von Treibhausgasemissionen.
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Auswirkungen klimabedingter Risiken und Chancen auf Geschäft, Strategie und Finanzplanung
Die klimabedingten physischen Risiken betreffen hauptsächlich die Energieerzeugung und -verteilung (siehe Klimawandel). Chancen bestehen in der verstärkten Nachfrage nach erneuerbaren Energien.
Umsatzeinbussen können künftig durch tiefere Verfügbarkeit von Wasser und Wind entstehen. Solche Situationen können den externen Einkauf von Strom zu unvorteilhaften Bedingungen nach sich ziehen, um eingegangene Verbindlichkeiten abzudecken. Unter Umständen kann eine höhere Bewertung von Verbindlichkeiten zu tieferen Margen, zu Wertbeeinträchtigungen der Produktionsanlagen und zu erschwertem Zugang zu Kapital führen.
Die Repower-Gruppe berücksichtigt bei Entscheidungsfindungsprozessen klimabezogene Risiken und Chancen, um auf die Herausforderungen und Möglichkeiten des Klimawandels proaktiv zu reagieren. Dies umfasst eine Diversifikation der Energieerzeugung hin zu einem höheren Anteil an erneuerbaren Energien. Repower prüft ausserdem, welche bestehenden Anlagen dekarbonisiert werden können. Des Weiteren fliessen bei den Entscheidungen zu Investitionen in neue und bestehende Anlagen und Adaptionen der eingesetzten Technologien klimabezogene Entwicklungen mit ein.
Im Rahmen der Mittelfristplanung werden die nächsten 5 Jahre mittels eines Bottom-up Ansatzes geplant. Dies deckt die wesentlichen Risiken und Chancen und deren finanzielle Implikationen auf Repower ab. Mittels des Bottom-up Ansatzes wird abgebildet, welche Teile der Strategie bereits einfliessen.
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Resilienz der Strategie gegenüber verschiedenen Klimaszenarien
Repower reduziert die Emissionsintensität der Energieerzeugung, indem sie verstärkt auf erneuerbare Energien setzt. Der Ausbau von erneuerbaren Energien trägt dazu bei, Übergangsrisiken zu minimieren, die mit regulatorischen Änderungen wie z. B. steigenden CO2-Preisen verbunden sind. Durch eine geografische und technologische Diversifikation des Energieportfolios hin zu emissionsarmen und erneuerbaren Energieträgern bleibt Repower widerstandsfähig gegenüber den sich ändernden Marktbedingungen und steigenden Anforderungen der Dekarbonisierung. Die geografische Verteilung der Anlagen ermöglicht es dem Unternehmen die Auswirkungen von physischen Risiken zu mindern. Diese breite Streuung ermöglicht es, lokale Wetterextreme abzufangen und Risiken zu mindern. So reduziert Repower nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sondern nutzt auch aktiv die Chancen des wachsenden Marktes für erneuerbare Energien.
Die Repower-Gruppe verfolgt einen dynamischen Ansatz zur strategischen Planung, der darauf abzielt, flexibel auf sich verändernde klimabezogene Risiken und Chancen zu reagieren. Beispielsweise wird die Erhöhung der Flexibilität der Netzinfrastruktur durch digitale Steuerung und Automatisierung ein wichtiger Bestandteil der Anpassung sein. Smart-Grid-Technologien sollen vermehrt eingesetzt werden, um flexibel auf veränderte Bedingungen zu reagieren und die Netzstabilität zu gewährleisten, auch bei zunehmender Einspeisung aus erneuerbaren Energien.
Risikomanagement
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Prozesse zur Identifizierung und Beurteilung klimabedingter Risiken
2024 hat die Repower-Gruppe ihre Klimarisiken und -chancen identifiziert und bewertet. Bei der Identifizierung und Bewertung der klimabedingten Risiken hat die Repower-Gruppe die Übergangsrisiken sowie die physischen Risiken gemäss TCFD in Betracht gezogen. Zudem wurde ein Benchmark durchgeführt, bei dem die Klimarisiken von neun Schweizer und Italienischen Energieunternehmen analysiert wurden. Die anschliessende Risiko- und Chancenbewertung wurde von der Kerngruppe Nachhaltigkeit durchgeführt, die sich aus Vertretern von Repower Schweiz und Repower Italia zusammensetzt. Die Risiken und Chancen wurden hinsichtlich ihrer Auswirkung und Wahrscheinlichkeit bewertet. Darauf basierend identifizierte Repower jene Risiken und Chancen, die tatsächlich relevant sind. Diese wurden präzise definiert und durch detaillierte Beschreibungen ergänzt, die aufzeigen, wie sie die Geschäftsaktivitäten von Repower beeinflussen.
In einem weiteren Schritt führte Repower eine anlagenspezifische Risikobeurteilung der physischen klimabezogenen Risiken zusammen mit dem externen Unternehmen CLIMADA Technologies durch. Berücksichtigt wurden das potentielle Ausmass für die definierten Risiken unter den zwei Szenarien RPC4.5 und RPC8.5 (Representative Concentration Pathways) für die Jahre 2030, 2050 und 2080.
Die Verifizierung der Risiken erfolgt intern mit Fachleuten aus den Bereichen Produktion und Netz sowie Trading. Der Bereich Risk Management war von Anfang an in den Prozess miteinbezogen.
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Prozesse zur Handhabung klimabedingter Risiken
siehe Punkt a
Kennzahlen und Ziele
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Ziele zur Handhabung klimabedingter Risiken und Chancen
Klimaziele
Als Basisjahr für die Klimaziele hat Repower das Jahr 2022 festgelegt.
Intensitätsziel für die Stromproduktion (Scope 1): Repower hat folgendes Intensitätsziel für die Stromproduktion definiert: Netto-Null bis 2050 und eine Reduktion der Emissionsintensität um 15 Prozent bis 2035.
Das Intensitätsziel für die Stromproduktion gibt an, wie viel CO₂-Emissionen pro erzeugte Kilowattstunde (kWh) Strom ausgestoßen werden. Dabei verwendet Repower den Ansatz der operativen Kontrolle. Das Zwischenziel für 2035 soll durch den Zubau von erneuerbaren Energien erreicht werden.
Absolutes Ziel für die übrigen Scope 1 und Scope 2 Emissionen: Für die übrigen Scope 1 und 2 Emissionen hat Repower folgendes absolutes Ziel definiert: Netto-Null bis 2050 und eine Reduktion der absoluten Emissionen um 42 Prozent bis 2030.
Die übrigen Scope 1 Emissionen umfassen die Emissionen aus den stationären Verbrennungsquellen, dem Treibstoffverbrauch der Fahrzeuge und den flüchtigen Emissionen. Die übrigen Scope 2 Emissionen umfassen den Stromeigenverbrauch (marktbasiert), dabei sind die markbasierten Werte berücksichtigt. Das Zwischenziel für 2030 soll insbesondere durch die Verwendung von erneuerbarem Strom für den eignen Stromverbrauch und die Umrüstung der Fahrzeugflotte auf Elektrofahrzeuge erreicht werden.