AktionärsbrieF

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren
Im Jubiläumsjahr 2024 gab es für die Stakeholder von Repower zahlreiche Gründe zum Feiern. Mit der Wiedereröffnung des Kraftwerks Robbia setzte Repower ein starkes Zeichen für die Zukunft der Wasserkraft und unterstrich gleichzeitig ihre langjährige Verbundenheit mit der Valposchiavo. In Italien baute die Repower-Gruppe ihr Portfolio an erneuerbaren Energieanlagen weiter aus, indem sie sämtliche Anteile an Repower Renewable übernommen hat. Auch die traditionsreiche Verankerung und Wertschöpfung von Repower in Graubünden und Italien fanden besondere Anerkennung: Mit der Publikation des sorgfältig recherchierten Buches «Strom Werke Menschen» würdigte das Unternehmen seine 120-jährige Geschichte. Und nicht zuletzt profitierten 2024 auch unsere 48'000 Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung – sie wurden und werden weiterhin zu Stromtarifen beliefert, die unter dem Schweizer Durchschnitt liegen.
Wirtschaftlich war das vergangene Jahr ebenfalls sehr erfolgreich. Mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von 175 Millionen CHF (Vorjahr: 371 Mio. CHF) wurde eines der besten Jahresergebnisse in der Unternehmensgeschichte erzielt. Der Gruppengewinn liegt bei 138 Mio. CHF (300 Mio. CHF) und die Eigenkapitalquote ist auf 53 Prozent (43 Prozent) angestiegen. Damit ist Repower finanziell sehr robust aufgestellt und in der Lage, die strategischen Investitionen in den Erhalt und Ausbau der Produktionsanlagen sowie der Verteilnetze fortzusetzen. (Hier gehts zum Finanzkommentar)
Der grösste Ergebnisbeitrag kam erneut aus dem internationalen Handelsgeschäft. Die Energiepreise an den internationalen Strombörsen verzeichneten insgesamt einen rückläufigen Trend. Im Jahresverlauf kam es zu erheblichen Preisschwankungen. Diese wurden massgeblich durch die volatile Einspeisung erneuerbarer Energien beeinflusst. Die Handelsabteilungen von Repower interpretierten die Entwicklungen dank präziser Marktanalysen richtig und erzielten in diesem anspruchsvollen Umfeld unter Einhaltung der Risikorichtlinien ein sehr gutes Ergebnis.
Die Stromproduktion war überdurchschnittlich hoch. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Gesamtproduktion um 14 Prozent auf 2’639 GWh gesteigert werden. Haupttreiber der gestiegenen Produktion waren die Wiedereröffnung des Kraftwerks Robbia und die guten hydrologischen Bedingungen.
In Italien stieg die Stromproduktion in den Solarparks um zehn Prozent – hauptsächlich durch die erstmalige Inbetriebnahme des Solarparks Melfi im Sommer 2024. Im Gegensatz dazu ging die Produktion in den Windparks aufgrund ungünstiger Windverhältnisse um sechs Prozent zurück. Auch im Gaskombikraftwerk Teverola sank die Produktion um 18 Prozent, da die Nachfrage nach Regelenergie zur Beseitigung von Netzengpässen in der Region Centro Sud sehr gering war. (Hier gehts zur Produktionsstatistik)
In Italien wächst das Vertriebsgeschäft weiterhin positiv. Während im Grosskundensegment der erwartete Rückgang eintrat, konnte dieser durch starkes Wachstum bei den kleinen und mittleren Unternehmen mehr als ausgeglichen werden. Die Verkaufsmargen verbesserten sich 2024 weiter, insbesondere durch die Fokussierung auf kleinere Einheiten, sodass trotz des steigenden Wettbewerbs attraktive Margen erzielt wurden. Insgesamt lieferte Repower Italia 4'332 GWh Strom und knapp 355 Millionen Kubikmeter Gas an ihre Endkunden. Fortlaufende Massnahmen zur Bewertung des Kreditrisikos sorgten ausserdem dafür, dass es deutlich weniger Zahlungsverzögerungen gab.
Das Geschäft mit den Schweizer Marktkunden hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls erfolgreich entwickelt. Die für die Zukunft vertraglich gesicherten Liefermengen stiegen 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf über 730 GWh (+40 Prozent).
Im vergangenen Geschäftsjahr investierte Repower gesamthaft 79 Mio. CHF (Vorjahr: 102 Mio. CHF). Angesichts des steigenden Strombedarfs ist die Erweiterung und Erhaltung erneuerbarer Energien ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Der Schwerpunkt der Investitionen lag mit 26 Mio. CHF auf den Produktionsanlagen. Neben dem Kraftwerk Robbia wurden auch die Kraftwerke Ferrera und Papierfabrik in Landquart erfolgreich modernisiert.
Die Integration von Solaranlagen, Wärmepumpen und Ladestationen für die E-Mobilität stellt neue Anforderungen an das Verteilnetz. Um die Zuverlässigkeit der Netze zu gewährleisten, investiert Repower kontinuierlich in deren Unterhalt und Ausbau. Im Berichtsjahr flossen insgesamt 28 Mio. CHF in die Modernisierung der Netzinfrastruktur. So wurden bereits fast alle Kundinnen und Kunden in Landquart, Malans und Zizers mit intelligenten Stromzählern ausgestattet, die den Stromverbrauch in Echtzeit erfassen. Bis Ende 2027 werden alle Haushalte in den Versorgungsgebieten von Repower mit intelligenten Zählern ausgerüstet sein. (Hier gehts zur Netzstatistik)
Die Strategie von Repower setzt auf den gezielten Ausbau ihres Portfolios an erneuerbaren Energieanlagen. Dazu übernahm die Gruppe sämtliche Anteile an Repower Renewable von Omnes Capital und erwarb zudem alle Aktien der Kraftwerk Morteratsch AG, nachdem die bisherige Mehrheitsaktionärin, Reichmuth Infrastructure, ihre Anteile veräussert hatte.
Im Nachhaltigkeitsbericht hat die Repower-Gruppe klare Klimaziele festgelegt: Für die Stromproduktion gilt das Intensitätsziel Netto-Null bis 2050, mit einem Zwischenziel von –15 Prozent bis 2035. Diese realistischen Vorgaben werden durch gezielte Massnahmen und eine kontinuierliche Überprüfung konsequent verfolgt. Erstmals wurde der Nachhaltigkeitsbericht direkt in den Geschäftsbericht 2024 integriert. (Hier gehts zum Nachhaltigkeitsbericht)
Dividende
Aufgrund des guten Jahresergebnisses, der starken Kapitalstruktur und der vorhandenen hohen Liquidität der Repower AG und Repower-Gruppe beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 14. Mai 2025 eine ordentliche Dividende von CHF 5.00 pro Aktie und eine Sonderdividende von CHF 1.50. (Hier gehts zur Titelstatistik)
Ausblick
Dank der positiven Geschäftsentwicklung verfügt Repower über eine robuste finanzielle Basis. Diese Stabilität schafft die notwendigen Voraussetzungen, um die anstehenden Herausforderungen mit Weitblick und Entschlossenheit zu gestalten. In den kommenden Jahren wird das Unternehmen gezielt in den Ausbau erneuerbarer Energieproduktionsanlagen sowie in die Modernisierung der Netzinfrastruktur investieren. Diese strategischen Massnahmen sichern die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Repower und leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung. Der starke Zubau von Photovoltaikanlagen wird in den Sommermonaten sehr wahrscheinlich zu einer Zunahme von Stunden mit negativen Strompreisen an den Strombörsen führen. Für 2025 wird weiterhin ein gutes Ergebnis erwartet.
Dank
Ein aussergewöhnliches Jahr liegt hinter uns – ein Jahr, das ohne das Engagement und die Leidenschaft unserer Mitarbeitenden nicht möglich gewesen wäre. Ihr Wissen, ihr Einsatz und ihre Tatkraft haben entscheidend dazu beigetragen, dass Repower auch in einem herausfordernden Umfeld ein sehr gutes Ergebnis erzielt hat. Ebenso danken wir unseren Kundinnen und Kunden, unseren Partnern und allen weiteren Stakeholdern für ihr Vertrauen und ihre Zusammenarbeit. Gemeinsam treiben wir die Energiewende voran und gestalten eine nachhaltige Zukunft.

Dr. Monika Krüsi
Präsidentin des Verwaltungsrats

Roland Leuenberger
CEO