Die in der vorliegenden konsolidierten Halbjahresrechnung angewendeten Bewertungs- und Bilanzierungsgrundsätze entsprechen denjenigen, die in der konsolidierten Jahresrechnung per 31. Dezember 2010 verwendet wurden, mit Ausnahme folgender neuer bzw. geänderter Standards und Interpretationen: IAS 24 (Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen), IAS 32 (Finanzinstrument: Darstellung, Erweiterung des IAS 32 bzgl. ausgegebener Bezugsrechte in Fremdwährung), IFRIC 14 (Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestdotierungspflichten und ihre Wechselwirkungen), IFRIC 19 (Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente), Änderungen im Rahmen des «Annual Improvement Projects 2007 – 2010». Die angesprochenen Neuerungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Halbjahresrechnung.
Für die Umrechnung von Fremdwährungen wurde ein Stichtagskurs von EUR/CHF 1.219 und ein Durchschnittskurs von EUR/CHF 1.270 angewendet. Positionen in anderen Währungen sind unwesentlich und wurden mit Kursen der Europäischen Zentralbank (EZB Fixings) umgerechnet. Die nicht realisierten Gewinne und Verluste auf Transaktionen aus Wechselkursänderungen zwischen Gruppengesellschaften sind in der konsolidierten Geldflussrechnung in der Position «Übrige nicht liquiditätswirksame Erträge und Aufwendungen» erfasst.
Repower Furnizare România S.R.L. (ehemals S.C. Elcomex EN S.R.L.) ist eine Gruppengesellschaft der Repower AG und eine Vertriebsgesellschaft in Rumänien, die Strom und Erdgas an Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) vertreibt. Für Repower Furnizare România S.R.L. ist aufgrund von Indikatoren zum Halbjahresabschluss 2011 ein Impairmenttest durchgeführt worden. Für den Impairmenttest wurde die Repower Furnizare România S.R.L. als Cash Generating Unit (CGU) identifiziert.
Die CGU setzt sich aus folgenden Vermögenswerten zusammen:
Der Wert der CGU ergibt sich aus den immateriellen Vermögenswerten, insbesondere Goodwill und Kunden. Der Impairmenttest bestätigt die Indikatoren. Es ist eine komplette Wertberichtigung der aus dem Unternehmenserwerb entstandenen immateriellen Vermögenswerte in Höhe von TCHF 27 424 erfolgt, da die CGU nicht werthaltig ist. Die Wertminderung ist in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung unter Abschreibungen und Wertminderungen erfasst worden.
Folgende Ereignisse sind ausschlaggebend für die Wertminderung:
Zur Bestimmung der Werthaltigkeit der CGU wurde der Buchwert dem Nutzwert gegenübergestellt. Ein Marktwert abzüglich Verkaufskosten kann nicht ermittelt werden, da es aktuell keine Referenzwerte im rumänischen Markt gibt. Bei der Berechnung des Nutzwertes ist die aktuelle, durch das Management autorisierte Planung eingeflossen. Die Prognose der Cashflows bezieht sich auf einen Zeitraum von fünf Jahren. Der darüber hinaus gehende Unternehmenswert ist durch Extrapolation mit einer Wachstumsrate von 3% berechnet worden. Der genutzte Diskontierungssatz beträgt 6,7% vor Steuern (11,4% nach Steuern). Die wesentliche Annahme in der Berechnung der Cashflows ist eine realistische Schätzung der Bruttomarge, wobei vornehmend auf die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen abgestützt wurde.
Vermögenswerte der CGU per 30. Juni 2011 | Vor Impairment | Nach Impairment | |
---|---|---|---|
TCHF | |||
Sachanlagen | 115 | 115 | |
Goodwill | 18 720 | - | |
Kundenliste | 8 704 | - | |
Software | 6 | 6 | |
Immaterielle Anlagen | 27 430 | 6 | |
Kurzfristige Forderungen | 8 211 | 8 211 | |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | -10 088 | -10 088 | |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -4 | -4 | |
Nettoumlaufvermögen | -1 881 | -1 881 |
Parallel zur Wertminderung ergibt sich aufgrund der tieferen Erwartungen eine Reduktion der Verpflichtungen im Zusammenhang mit der vollständigen Übernahme der Repower Furnizare România S.R.L. Die entsprechende Verbindlichkeit reduziert sich von TCHF 13 450 auf TCHF 396. Die Reduktion der Verbindlichkeit führt zu einem zusätzlichen übrigen betrieblichen Ertrag von TCHF 13 054.
Ein Teil der Geschäfte mit Energieprofilen wurde im Halbjahresabschluss 2010 als Own Use anstatt als Held for Trading klassifiziert. Dies führte per 30. Juni 2010 zu einem Fehler und demzufolge zu einem um 226 Millionen Franken zu hohen Ausweis des «Nettoumsatzes» und zu einem um 222 Millionen Franken zu hohen Ausweis der «Energiebeschaffung». Die Korrektur der unrealisierten Erfolge führt per 30. Juni 2010 zu einem um 4 Millionen Franken tieferen Ergebnis vor Steuern von 18 Millionen Franken (anstatt 22 Millionen Franken). Der Einfluss auf den Halbjahresgewinn pro Titel beträgt CHF -1.06 und ist demzufolge CHF 4.18 gewesen (anstatt CHF 5.24).
In der Bilanz führt diese Korrektur per 30. Juni 2010 zu einem um 16 Millionen Franken höheren Ausweis der «Positiven Wiederbeschaffungswerte für Held for Trading-Positionen» . Demgegenüber stehen die «Negativen Wiederbeschaffungswerte für Held for Trading-Positionen», welche um 20Millionen Franken höher auszuweisen sind. Das Eigenkapital per 30.06.2010 war 4 Millionen Franken tiefer und betrug 871 Millionen Franken.
Die Vorjahreswerte der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung, der Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals und der konsolidierten Geldflussrechnung sind um die korrigierten Vergleichszahlen ergänzt. Im Jahresabschluss per 31. Dezember 2010 war der Fehler bereits berichtigt.
Am 23. Juni 2011 hat Repower in einer Medienmitteilung bekanntgegeben, dass es in einer Gruppengesellschaft zu einer Veruntreuung gekommen ist: Eine bereits suspendierte Person hat Gelder unter Umgehung bestehender Kontrollmechanismen und mit betrügerischen Buchungen veruntreut. Der Vermögensschaden in der Repower Vendita Italia S.p.A. entstand in den Jahren 2003 bis 2011 und bewegt sich in einer Bandbreite von ca. 4 - 6 Millionen Euro (umgerechnet 5 - 7 Millionen Franken). Der Vermögensverlust im ersten Halbjahr 2011 wird auf rund eine Million Euro (umgerechnet 1,3Millionen Franken) beziffert und ist unter dem sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen. Die gegenwärtige Datenlage ist nicht abschliessend verbindlich. Repower ist derzeit dabei, die Fakten mit externer Unterstützung im Detail aufzuarbeiten. Sobald die Datenlage klar ist, wird im Abschluss per 31.12.2011 ein Restatement der Vorjahreszahlen durchgeführt.