Wasser und Strom
Der Fluss Landquart passiert die Felsenge von Chlus. Mit dem Projekt «Chlus/Rhein» will Repower das Potenzial dieses Flusses durch weitere Kraftwerksstufen ausschöpfen. Der Strom aus den Kraftwerken im Prättigau wird über eine 50-kV-Leitung weiterverteilt.
Schweizer Wasserkraft ist gefragt — ganz besonders im aktuellen energiepolitischen Umfeld. Die Inbetriebnahme des neuen Repower-Kraftwerks Taschinas in diesem Frühjahr kam deshalb gerade zur rechten Zeit. Die Bilder in diesem Halbjahresbericht geben Einblicke in diese neue moderne Anlage.
Repower setzt seit über 100 Jahren auf die Wasserkraft und misst der Entwicklung neuer Wasserkraftwerke auch heute noch unverändert hohen Stellenwert bei. Wo es wirtschaftlich und ökologisch Sinn macht, sollten die noch beschränkt vorhandenen Möglichkeiten genutzt werden. Entsprechend dieser Überzeugung arbeitet Repower in ihren Schlüsselmärkten an mehreren Projekten zum Bau neuer Anlagen. Wasserkraft allein wird den steigenden Bedarf der Zukunft zwar nicht decken können — aber sie leistet einen wesentlichen Beitrag dazu. Das gilt für die Pumpspeicherkraftwerke, welche Voraussetzungen für den bedarfsgerechten Einsatz von Wind- und Solarenergie schaffen. Und es gilt ebenso für neue Hochdruck- und Laufkraftwerke, welche hochwertigen Strom produzieren. Eingebunden ins europäische Versorgungssystem sind sie gewissermassen die Perlen im Produktionspark.
Vor diesem Hintergrund konnte Repower in diesem Frühjahr mit besonders grosser Freude das neue Kraftwerk Taschinas in Graubünden in Betrieb nehmen. Nach einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren entstand eine Anlage, die sich durch verschiedene interessante Details auszeichnet, die ideal den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden konnte und sich zudem sehr gut in die aktuelle und künftige Nutzung der Wasserkraft in der Region Prättigau einfügt. Die konstruktive Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden hat massgeblich zur zügigen Realisierung des Vorhabens beigetragen.
Mit den Kraftwerken Klosters, Schlappin und Küblis nutzt Repower bereits heute das Gefälle im Tal der Landquart — ausgehend vom Davosersee, der als Speicher dient. Zudem verfolgt Repower ein Projekt zur Fortsetzung dieser Kraftwerkskaskade im vorderen Prättigau — dies mit dem Projekt «Chlus/Rhein», das zwei neue Zentralen im Taleingang bei Landquart sowie in der Nähe des Rheins vorsieht. Das neue Kraftwerk Taschinas nutzt nun seinerseits den Taschinasbach — einen Seitenfluss, der bei Grüsch in die Landquart mündet. Die Wasserfassung befindet sich auf einer Höhe von gut 1000, die Zentrale auf rund 650 Metern über Meer. Das Wasser wird zunächst durch einen 3,2 Kilometer langen Druckstollen und anschliessend über eine Druckleitung von 1,7 Kilometern zur Zentrale geführt. Diese befindet sich in einer Kaverne im Burgfelsen Solavers. Der produzierte Strom wird über ein unterirdisches 50-kV-Kabel zum bestehenden Unterwerk Vorderprättigau geführt und dort ins Netz eingespiesen.
Nicht alltäglich präsentieren sich auch die Disposition der Anlagen in der Kaverne sowie deren Erscheinungsbild. Turbine und Generator sind übereinander montiert und zudem farblich unterschiedlich gestaltet. Die wasserführenden Teile — also auch die Turbine — sind in blau gehalten, während der Generator rot gestrichen wurde. Weitere Anlagenteile, die namentlich der Sicherheit und Steuerung dienen, leuchten in gelber Farbe.
Das Kraftwerk Taschinas verfügt über eine installierte Leistung von 11,5 Megawatt. Repower erwartet eine jährliche Produktion von rund 41 Millionen Kilowattstunden: Das entspricht dem jährlichen Bedarf von etwa 10 000 Haushaltungen. Die neue Anlage kostete rund 60 Millionen Franken — ein grosser Teil der Aufträge konnte an Unternehmungen in der Region vergeben werden.
Das neue Kraftwerk Taschinas entspricht genau der strategischen Ausrichtung von Repower. Die wachsende Vetriebs- und Handelstätigkeit der Gruppe soll vermehrt auf eigene Produktion zurückgreifen können. Dabei sind einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden, Repower setzt also auf einen geografisch und technologisch diversifizierten Mix mit einem deutlichen Schwergewicht auf den erneuerbaren Energien. Das Kraftwerk Taschinas belegt zudem, dass es auch heute nicht nur möglich ist, neue Anlagen in kurzer Zeit zu planen und zu bauen, sondern dass sich Wirtschaftlichkeit und ökologische Verträglichkeit durchaus sinnvoll ergänzen können.
Die Bilder dieses Repower-Halbjahresberichts zeigen in der Technik der 360°-Fotografie Eindrücke aus dem neuen Kraftwerk Taschinas: Ein besonderes neues Kraftwerk aus faszinierenden, ungewöhnlichen Perspektiven.