REPOWER

Halbjahresergebnis

Verwaltungsratspräsident Dr. Eduard Rikli (links), CEO Kurt Bobst.

Die wirtschaftliche Lage blieb im ersten Halbjahr 2012 sehr angespannt. Die Finanz- und Staatsschuldenkrise der Euro-Länder dämpft die Nachfrage und damit den Energiekonsum der Unternehmen. Der Euro-Kurs ist in den vergangenen Monaten weiter unter Druck geraten. Die Verteidigung der Franken-Untergrenze zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank bringt für Schweizer Unternehmen mit grossem Umsatzanteil in Euro zwar eine gewisse Erleichterung. Die Wechselkurssituation bleibt jedoch ungünstig und eine rasche Besserung ist nicht zu erwarten. Die Preise an den Energiemärkten sind gegenüber dem letzten Jahr weiter gesunken. Das trifft insbesondere auf die Preise der mittel- und längerfristigen Stromprodukte (Kalenderpreise) zu. Eine Ausnahme bilden einige Länder Osteuropas, in denen sich aufgrund staatlicher Eingriffe und einer trockenen Wettersituation hohe Strompreise ergeben. Die Energiepreise werden zum einen durch die Wirtschaftslage und die Witterungsbedingungen beeinflusst. Andererseits führt insbesondere die Marktverzerrung durch Einspeisevergütungen für Wind- und Sonnenenergie zu einer spürbaren Preissenkung an der Börse.

Ansprechendes Ergebnis in schwierigem Marktumfeld

Die Repower-Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2012 bei einer Gesamtleistung von 1,17 Milliarden Franken (-5%) einen EBIT von 53 Millionen Franken (-9% gegenüber dem Vorjahr). Diese Zahlen liegen im Rahmen der im Frühjahr geäusserten Erwartungen und stellen vor dem aktuellen Hintergrund ein ansprechendes Ergebnis dar. Positiv dazu beigetragen haben einerseits die Handelsaktivitäten in der Schweiz und in Italien, wo es Repower gelang, sich trotz des schwierigen Marktumfeldes und den tiefen Preisen gut zu positionieren. Der Energieabsatz liegt mit 7617 GWh deutlich unter dem Vorjahreswert (-23%). Die im Vergleich zum Vorjahr höhere Stromproduktion aus den eigenen Wind- und Wasserkraftwerken (insgesamt 358 GWh, +19%) konnte am Markt gut verwertet werden. Demgebenüber weisen die Märkte Osteuropas eine tiefe Liquidität auf, was sich ungünstig auf den Stromhandel in dieser Region auswirkt.

Auch die Margen aus dem Vertrieb haben positiv zum Ergebnis beigetragen. Das Vertriebsvolumen von Strom erhöhte sich insgesamt um sechs Prozent auf 3359 GWh. Schliesslich setzte sich die positive Entwicklung im Gasgeschäft fort: Repower steigerte den Gasabsatz im Handel gegenüber der Vorjahresperiode um 30 %. Zusammen mit dem Vertrieb wurden insgesamt 327 Millionen Kubikmeter Gas abgesetzt.

Der Gruppengewinn liegt bei 20 Millionen Franken (- 37%). Besonders belastend wirkten Verluste, die aus der Währungs- und Zinsentwicklung im ersten Halbjahr 2012 resultierten. Auch der Steueraufwand ist aufgrund des beachtlichen Ergebnisanteils von Italien sehr hoch.