Nachhaltigkeit
Sämtliche unternehmerischen Tätigkeiten haben Auswirkungen auf die Mitarbeitenden sowie die Umwelt. Repower verpflichtet sich dazu, diese zu kontrollieren, soweit möglich kontinuierlich zu verbessern und für ihre Kundinnen und Kunden nachhaltige Angebote zu entwickeln.
Arbeitssicherheit und Umwelt
Repower versteht die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden sowie der Umwelt als integralen Bestandteil der gesamten Unternehmensführung.
Zur Gewährleistung der grösstmöglichen Sicherheit und Gesundheit für die Mitarbeitenden verfügt das Unternehmen über ein Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, das gemäss OHSAS 18001:2007 (Occupational Health and Safety Assessment Series) zertifiziert ist.
Repower legt grossen Wert auf die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden. Die regelmässig durchgeführten Sicherheitskurse für Mitarbeitende, die Arbeiten an Kraftwerken und Netzanlagen ausführen, haben zum Ziel, die Anzahl der Absenztage aufgrund von Betriebsunfällen oder Krankheit zu reduzieren. Diese Kurse sind fixer Bestandteil der Präventionsmassnahmen von Repower und sensibilisieren die Angestellten auf Alltagsgefahren. Zudem fördern sie das Sicherheitsbewusstsein. Repower lag 2017 mit den Absenztagen im Durchschnitt der Energiebranche.
Im Rahmen der ordentlichen Refinanzierung von Teilen ihres erneuerbaren Kraftwerkparks legte Repower mit Begebungstag 23. Januar 2017 erfolgreich zwei «grüne» Schuldscheindarlehen im Umfang von insgesamt 50 Millionen Euro auf. Die Form des Darlehens orientiert sich am Ziel der Konzentration des Repower-Produktionsparks auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Ein unabhängiges Fachgutachten hat bestätigt, dass die der Finanzierung zugrundeliegenden Anlagen den geforderten ökologischen Prinzipien entsprechen (Green Bond Principles). Repower ist die erste Schweizer Unternehmung, die eine Finanzierung in dieser Form abschloss und wurde dafür mit dem «Green Bond Pioneer Award» ausgezeichnet. Ernst & Young überprüft mit Prüfungshandlungen gemäss Schuldschein-Darlehensvertrag jährlich die entsprechenden Finanzinformationen. Die Erkenntnisse der Prüfungshandlungen werden in einem «Bericht über tatsächliche Feststellungen bezüglich Finanzinformationen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Schuldscheindarlehen» festgehalten. Der Bericht bestätigt für das Jahr 2017 die Einhaltung der Vorgaben aus dem Schuldschein-Darlehensvertrag.
Für den Umgang mit umweltrelevanten Prozessen verfügt Repower über ein Umweltmanagement-System, welches nach ISO 14001:2004 zertifiziert ist. In den vergangenen Jahren konnten mithilfe dieses Umweltmanagement-Systems die Emissionen des Unternehmens kontinuierlich gesenkt werden. Die Mobilität spielt hier ebenfalls eine wichtige Rolle, weshalb die internen Umweltfachleute bei diesem Thema aktiv mitwirken. In Bezug auf die Mobilität lancierte Repower zudem ein einjähriges Pilotprojekt «Co-Working». Dabei können Mitarbeitende in ausgewählten Büros in der Nähe ihres Wohnortes oder bei auswärtigen Verpflichtungen am Ort ihres jeweiligen Einsatzes arbeiten. Es handelt sich um Gemeinschafts-Arbeitsplätze, an denen Personen von unterschiedlichen Firmen arbeiten. Damit kann die Reisetätigkeit optimiert werden.
Im Rahmen des Projekts Erneuerung Morteratsch, das 2017 fertiggestellt wurde, setzt Repower ein vorbildliches Umweltkonzept um. Ein wertvolles Gewässersystem wird seit dem Umbau dank einer zusätzlichen Wasserleitung mit mehr Wasser versorgt. Weiter wurde erreicht, dass betroffene Seen und Bäche dieses Areals weniger Schwall-Sunk-Belastungen ausgesetzt sind.
Bei der Sanierung von Hochspannungsleitungen verlegt Repower wo möglich und sinnvoll Leitungen in den Boden. Das ist aus Sicht des Landschaftsschutzes und der Belastungen durch elektromagnetische Felder wünschenswert, aber auch mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden.
Repower bietet ihr Know-how in den Bereichen Arbeitssicherheit und Umwelt auch anderen Energieversorgungsunternehmen an: Nebst Beratungen und Schulungen bietet sie Unterstützung bei der Einführung und beim Betrieb von Arbeitsschutz- und Umweltmanagement-Systemen.
Im Zusammenhang mit den Vorgaben des Bundesgesetzes über den Schutz der Gewässer stehen 2018 einige Arbeiten an. Dieses Bundesgesetz bezweckt, die Gewässer vor nachteiligen Einwirkungen zu schützen. So ist die Wasserfassung Miralago im Puschlav betroffen und muss bis 2020 saniert werden. Als nächstes steht die Sanierung der Fischgängigkeit an, für die Repower 2017 die Genehmigung erhalten hat.
Weiter setzt sich Repower für die ökologische Aufwertung von Landschaften im Umfeld von Wasserkraftwerken ein. Dazu wurde 2001 ein Ökofonds gegründet, der durch Einnahmen aus dem Verkauf von Ökostrom gespiesen wurde. Träger des Fonds sind die Gemeinde Poschiavo, Pro Bernina Palü, der Fischerverein Poschiavo, WWF, Pro Natura, das kantonale Amt für Natur und Umwelt, die Associazione Agricola Poschiavo sowie Repower. Per Ende 2017 befanden sich 1,4 Millionen Franken in diesem Fonds. Ein Teil des Geldes wird nun in Revitalisierungsprojekte im Gebiet des Puschlavs eingesetzt, wobei die Revitalisierung der Cavaglia-Ebene im Vordergrund steht. Ein Umweltbüro erstellte ein Revitalisierungskonzept, welches verschiedene Aufwertungsmassnahmen vorgeschlagen und priorisiert hat. 2017 wurde dieses Projekt stark vorangetrieben. 2018 werden die ersten Bauarbeiten beginnen und die Cavaglia-Ebene mit Investitionen von mindestens 400'000 Franken aufgewertet werden.
mitarbeiterinnen und mitarbeiter
Repower beschäftigt in der Schweiz und Italien insgesamt 599 Mitarbeitende (Stand 31.12.2017). In der Schweiz bietet sie jungen Berufsleuten zudem 30 Lehrstellen in sieben verschiedenen Berufen an, verteilt auf verschiedene Regionen des Kantons Graubünden. Sie hat den Anspruch, eine attraktive Arbeitgeberin zu sein und faire Anstellungsbedingungen zu bieten. Um die Fluktuation zu begrenzen, ist sie bestrebt, ihre Mitarbeitenden zu fördern und zu halten. Mit einem aktiven Employer Branding positioniert sich Repower als Arbeitgeberin gegen aussen, um neue Mitarbeitende mit den passenden Fähigkeiten zu gewinnen. Ihre Vergütungen orientieren sich am Markt sowie an den Kompetenzen und Erfahrungen des einzelnen Mitarbeitenden. Das Unternehmen legt Wert auf eine gezielte Führungsentwicklung und eine transparente interne Kommunikation. Zudem pflegt Repower eine innovative Unternehmenskultur: Im Rahmen von Projekten, welche die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen zum Ziel haben, können sich Mitarbeitende aktiv einbringen und so die Zukunft des Unternehmens mitgestalten.
2017 liess sich Repower auf die Lohndifferenz von Mann und Frau bei gleichwertiger Arbeit prüfen und wurde am 1. September 2017 mit einem Zertifikat vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung (EBG) ausgezeichnet. Repower arbeitet bereits seit 2015 mit Landolt und Mächler Consultants zusammen, einem Unternehmen, das sich auf die Themen Lohngleichheit und Salärsysteme spezialisiert hat. Das Prüfverfahren von Landolt und Mächler basiert auf dem Prüfverfahren ABAKABA, das vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung empfohlen wird. Dieses schreibt vor, dass Mann und Frau bei gleichwertiger Arbeit gleich entlohnt werden. Repower erfüllt diesen Grundsatz.
Um den Puls der Angestellten zu spüren und sich stetig weiterzuentwickeln, führt Repower alle zwei Jahre eine gruppenweite Mitarbeiterbefragung durch. Sie wird jeweils mit den Resultaten aus den Vorjahren verglichen sowie an einem externen Benchmark gemessen.
Compliance
Repower erfüllt die gesetzlichen Bestimmungen und verfolgt systematisch und vorausschauend die Änderungen in der Gesetzgebung. Dafür zuständig ist unter anderem die Compliance-Stelle des Unternehmens. Ihre Aufgabe ist es aber nicht nur, die Einhaltung von Gesetzen mit regelmässigen Compliance-Kontrollen sicherzustellen, sondern auch Compliance-Risiken zu identifizieren und zu bewerten sowie Prävention und Beratung zu leisten. In Schulungen sensibilisiert sie die Mitarbeitenden auf Themen wie den Daten- und Informationsschutz, Insider-Geschäfte, faires Marktverhalten, korrekte Buchführung und den Umgang mit Interessenskonflikten. Zudem ist sie die erste Anlaufstelle, wenn Mitarbeitende Bedenken oder Verstösse melden wollen. Die Tätigkeit der Compliance-Funktion wird in regelmässigen Berichten festgehalten und dokumentiert.
2017 führte die Compliance-Stelle diverse Schulungen durch: Zum Thema «Antikorruption und Internetbetrüge» wurden insgesamt 240 Mitarbeitende geschult. Im Rahmen einer Phishing-Kampagne hat die Compliance-Abteilung, in Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung, sehr gute Resultate bei den Mitarbeitenden erzielt. Des Weiteren wurde eine Schulung zum Thema «Regulatory Management/EU-Anforderungen gegen Marktmissbrauch» mit Mitarbeitenden aus der Schweiz und Italien durchgeführt.
Produkte und Produktion
Seit dem 1. Januar 2017 bedient Repower ihre Kundinnen und Kunden im Versorgungsgebiet ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Das Produkteportfolio besteht aus dem Standardprodukt AQUAPOWER (Strom aus Schweizer Wasserkraft), aus PUREPOWER (mindestens 5 Prozent Strom aus Bündner Photovoltaik-, Biomasse- oder Windkraftproduktion: der Rest aus zertifizierter Wasser- und Trinkwasserkraft aus den Schweizer Bergen) sowie SOLARPOWER (100 Prozent Bündner Solarstrom).
In Italien bietet Repower ihren Geschäftskunden nebst TÜV-zertifiziertem Grünstrom insbesondere Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz im Unternehmen an. Dazu gehören die Angebote eFFettiva (Reduktion des Stromverbrauchs), VAMPA («Energie-Check-up» anhand von Wärmebildern), DIODA (LED-Beleuchtung) und FOCUS (Analyse des Energieverbrauchs). Die beiden Produkte VAMPA und FOCUS wurden 2017 weiterentwickelt und vereinfacht.
Sowohl in der Schweiz als auch in Italien entwickelte Repower im Berichtsjahr ihre Angebote im Bereich der Elektromobilität weiter. In der Schweiz zählt das Ladenetzwerk für Elektrofahrzeuge bereits rund 100 Ladestationen (PALINA und BITTA), die Mehrheit davon in Graubünden. Zudem umfasst es mehr als 2'500 registrierte Elektroautofahrerinnen und -fahrer. In Italien ist Repower mit dem Ausbau des Ladenetzwerks RICARICA 101 sehr erfolgreich unterwegs. Per Ende des Berichtsjahres zählte das Netzwerk bereits 200 Stationen. Dabei handelt es sich um eine Steigerung von 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Per Ende 2017 lancierte Repower Schweiz neue Ladestationen für den HOME- und BUSINESS-Bereich. Die drei Modelle WALLBOX PULSAR, WALLBOX COMMANDER und WALLBOX COPPER sind mit der neuesten Technologie ausgestattet und insbesondere für Privathaushalte vorgesehen. Insgesamt wurden bis Ende des Berichtsjahres 650 Elektroautoladestationen aus dem Produktportfolio von Repower in der Schweiz und Italien installiert.
In diversen Gemeinden durfte Repower 2017 die gesamte Beleuchtungsanlage mit einem neuen System ersetzen – mit der Strassenbeleuchtung von e-save, einer Firma in Chur. Durch eine dem Verkehrsaufkommen angepasste Dimmung von LED-Leuchten können der Energieverbrauch und damit die laufenden Kosten signifikant verringert werden – ohne Kompromisse bei Komfort und Sicherheit. Zusätzlich zum verringerten Energieverbrauch verlängert die Dimmung die Lebensdauer der Leuchten und leistet einen wertvollen Beitrag zur Verringerung der Lichtverschmutzung.
Die Smart-Metering-Lösung SMARTPOWER von Repower, die 2017 weiterentwickelt wurde, trägt einen wichtigen Teil zu umweltbewusstem Energieverbrauchsverhalten bei. Das Produkt beruht auf einem innovativen Leistungstarifmodell, einer Smart-Metering-Lösung und einer umfassenden Einbindung der Kundinnen und Kunden. Das Ziel liegt darin, die Energiestrategie, den Netzausbau und die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden effizient und volkswirtschaftlich sinnvoll zu kombinieren und zu optimieren. Die richtigen preislichen Anreize gibt der SMARTPOWER-Tarif. Dieser beruht bei der Netznutzung nicht mehr auf der Menge in kWh, sondern auf der beanspruchten Leistung. So wird der Kunde motiviert, seinen Verbrauch zu optimieren und gleichzeitig Kosten zu sparen.
Die Wasserkraft bildet das Rückgrat in der Eigenproduktion von Repower. Deren Werthaltigkeit mit neuen Finanzierungsmodellen, auf die beispielsweise für die Erneuerung des Wasserkraftwerks Morteratsch zurückgegriffen wurde, zu sichern, ist deshalb Bestandteil der Unternehmensstrategie.