Konsolidierte Jahresrechnung Repower-Gruppe

Kommentar zur konsolidierten Jahresrechnung

DEUTLICH GESTEIGERTES OPERATIVES ERGEBNIS IN PHASENWEISE FREUNDLICHEREM MARKTUMFELD

POSITIVE EFFEKTE DURCH LEICHTE ERHOLUNG DER MARKTPREISE FÜR ENERGIE IM ZWEITEN HALBJAHR 2017 – ERFOLGREICHE NUTZUNG VON MARKTOPPORTUNITÄTEN – SUBSTANZIELLER ERGEBNISBEITRAG DURCH MARKT ITALIEN

Repower kann für 2017 ein deutlich über den Erwartungen liegendes Ergebnis ausweisen. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2017 war eine leichte Erholung bei den Energiemarktpreisen zu beobachten. Die sich daraus ergebenden Geschäftsmöglichkeiten konnten durch eine geschickte Positionierung am Markt gewinnbringend genutzt werden. Als wichtigen Pfeiler dazu beigetragen haben zudem die stabilen Ergebnisbeiträge der Energieversorgung sowie die weiterhin wachsenden Erträge durch Arbeiten für Dritte. In Italien entwickelt sich der Vertrieb von Strom und Gas in Kombination mit innovativen Dienstleistungen erfreulich. Mit den Aktivitäten der Energievermarktung konnten im Day-Ahead- sowie im Regelenergiemarkt wiederum solide Ergebnisbeiträge erwirtschaftet werden.

Im Geschäftsjahr 2017 konnte ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) von 34 Mio. CHF erzielt werden. Das Ergebnis vor Ertragssteuern liegt bei 20 Mio. CHF, der Jahresgewinn für das Berichtsjahr ebenfalls bei 20 Mio. CHF.

Im Gegensatz zum Vorjahr sind für das Berichtsjahr 2017 keine nennenswerten Sonderfaktoren zu verzeichnen. Der anschliessende Finanzkommentar zu den Ergebnissen der Repower-Gruppe für das Berichtsjahr 2017 bezieht sich damit auf das ausgewiesene operative Ergebnis. Vorjahresvergleiche werden hingegen mit Ergebnissen vor Sondereinflüssen vorgenommen. Die Bilanzkommentare beruhen generell auf den ausgewiesenen Werten. Das Berichtsjahr 2017 stand zudem ganz im Zeichen der Umstellung der Rechnungslegung von IFRS auf Swiss GAAP FER. Die nachfolgend erläuterten Zahlen widerspiegeln damit die Anwendung von Swiss GAAP FER. Zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit sind die Vorjahreszahlen entsprechend rückwirkend angepasst worden.

Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen der Repower-Gruppe lagen im Berichtsjahr mit 1'835 Mio. CHF um acht Prozent über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 1'700 Mio. CHF). Höhere Umsätze sind in der Schweiz (v.a. Energiehandel) wie auch in Italien (höhere Eigenproduktion) zu verzeichnen. Zudem führte der über dem Vorjahr liegende durchschnittliche Euro-Wechselkurs zu höheren Umsätzen in der Berichtswährung Schweizer Franken. Die Energiebruttomarge konnte um 12 Mio. CHF von 196 Mio. CHF auf 208 Mio. CHF gesteigert werden. Massgeblich dazu beigetragen haben die oben erwähnten erfreulichen Ergebnisse des Energiehandels in der Schweiz sowie die erfolgreiche Vermarktung der deutlich über dem Vorjahr liegenden Eigenproduktion in Italien.

Der Betriebsaufwand ohne Energiebeschaffung nahm gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Mio. CHF auf 163 Mio. CHF ab (Vorjahr: 168 Mio. CHF). Erneut reduzierend wirkten insbesondere der Minderaufwand bei den Personalkosten (–2 Mio. CHF) sowie deutlich tiefere übrige Betriebsaufwände (–8 Mio. CHF). Weitere Fortschritte beim Forderungsmanagement in Italien führten zu diesbezüglich deutlich geringeren Aufwänden. Mehraufwände waren hingegen bei Konzessionsleistungen (+2 Mio. CHF) sowie Material und Fremdleistungen (+3 Mio. CHF) zu verzeichnen. Letztere betreffen u.a. Mehraufwände für Entschädigung und Pflege des strategisch sehr zentralen Agentennetzwerks in Italien.

Die ordentlichen Abschreibungen liegen für 2017 bei einem gegenüber Vorjahr unveränderten Wert von 45 Mio. CHF. Im Berichtsjahr sind weder Wertminderungen noch -aufholungen vorgenommen worden (Vorjahr: +15 Mio. CHF).

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) der Repower-Gruppe lag mit 34 Mio. CHF um 4 Mio. CHF (+12 Prozent) über dem um Sonderfaktoren bereinigten Vorjahreswert von 30 Mio. CHF.

Das Finanzergebnis konnte gegenüber dem Vorjahreswert um 14 Mio. CHF auf einen Aufwand von 14 Mio. CHF (Vorjahr: Verlust 28 Mio. CHF) reduziert werden. Im Vergleich zum Vorjahr fielen 2017 Wechselkursgewinne an (19 Mio. CHF), welche aber mehrheitlich durch Geschäfte zur Währungsabsicherung neutralisiert wurden. Im Berichtsjahr konnten die Zinsen für Finanzverbindlichkeiten (10 Mio. CHF) deutlich reduziert werden (Vorjahr: 18 Mio. CHF). Dies hängt mit der vorzeitigen Auflösung der beiden Namensschuldverschreibungen im Sommer 2016, der per Ende 2016 erfolgten Rückzahlung der Obligationsanleihe über 200 Mio. CHF sowie vorteilhafteren Konditionen bei der Neuaufnahme resp. Verlängerung von Krediten zusammen.

Für 2017 erreichte Repower ein Gruppenergebnis von 20 Mio. CHF was nach dem Verlust im Vorjahr (–1 Mio. CHF) als erfreulich gewertet werden darf.

Die deutliche Zunahme bei den Finanzanlagen (+42 Mio. CHF) hängt mit Festgeldanlagen zusammen, welche über eine längere Laufzeit verfügen und damit im Anlagevermögen gezeigt werden. Die Zunahme beim langfristigen Fremdkapital im Umfang von 66 Mio. CHF lässt sich mehrheitlich mit der Aufnahme der beiden Green Bonds im Januar 2017 erklären (59 Mio. CHF). Bei den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten fallen die Umgliederung eines Darlehens von lang- zu kurzfristig (25 Mio. CHF), die Rückzahlung eines Darlehens (15 Mio. CHF) sowie Wiederbeschaffungswerte für Devisentermingeschäfte (10 Mio. CHF) ins Gewicht.

Ausblick

Die regulatorischen und politischen Rahmenbedingungen in der Schweiz und Europa sind starken Veränderungen unterworfen und werden auch in den kommenden Jahren für keine deutlich stabileren Verhältnisse für die Energiebranche sorgen. Repower verfolgt diese Entwicklungen sehr genau und trifft die entsprechenden Massnahmen. Gleichzeitig treibt Repower die Umsetzung der formulierten Strategie mit einem konsequenten Fokus auf Vertrieb und Services gezielt voran. In Kombination mit der verfolgten Wertsicherung ihrer Wasserkraftanlagen sowie dem angestrebten starken Ausbau des KMU-Segments in Italien bleiben die Aussichten für das laufende wie auch die darauf folgenden Jahre anspruchsvoll.