Vorwort des Verwaltungsrates und des CEO
Das Jahr 2017 war geprägt von der konsequenten Ausrichtung als vertriebs- und dienstleistungs-orientiertes Unternehmen. Mit der internen Neuaufstellung und der Entwicklung und Lancierung von innovativen Produkten und Services stellt Repower die Kundenbedürfnisse noch stärker ins Zentrum. Das operative Ergebnis (EBIT) war mit 33,8 Millionen Franken dank positiven Markteffekten und weiterer Erfolge der neuen strategischen Ausrichtung deutlich höher als im Vorjahr.
wichtigste ereignisse 2017
Der Fokus des Berichtsjahres lag neben der Konzentration auf den optimalen Betrieb im Kerngeschäft auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung hin zu einem vertriebs- und dienstleistungsorientierten Unternehmen. Repower verfolgt dabei das Ziel, basierend auf ihrem über 100-jährigen Know-how, Services und Dienstleistungen auf der gesamten Wertschöpfungskette aus einer Hand anzubieten. Dabei steht der Kunde im Zentrum. Um noch besser und schneller auf die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden eingehen zu können, hat Repower ihre Organisation Schweiz weiter optimiert: Nebst dem Gruppenbereich «Markt» wurde per Ende Jahr zusätzlich der Gruppenbereich «Leistungserbringung» neu strukturiert und in die folgenden Bereiche aufgeteilt: Assetmanagement Produktion, Assetmanagement Netz und Versorgung, Planung, Ausführung, Betrieb und Handel. Diese Umstrukturierung, die ab 2018 Gültigkeit hat, dient der noch besseren und effizienteren Umsetzung der jeweiligen Arbeitsprozesse. Repower ist damit optimal aufgestellt, um ihren Kundinnen und Kunden eine lückenlose Palette an Dienstleistungen anzubieten.
Nebst dem Ausbau ihrer Angebote prägte die Digitalisierung die Geschäfte von Repower. Diese wird zum einen für interne Prozessoptimierungen relevanter, zum anderen aber auch für externe Dienstleistungen. So lancierte Repower neue Produkte, wie zum Beispiel EASYASSET und ENERGYSPACE – für den Eigengebrauch, aber auch für andere Energieversorgungsunternehmen nach dem Motto «vom EVU fürs EVU» . Weitere Produkte befinden sich in der Entwicklung und werden 2018 Marktreife erlangen.
Auch das Thema Elektromobilität wurde 2017 weiter vorangetrieben. Nebst dem Ausbau ihres Ladenetzwerks PLUG’N ROLL brachte Repower ein neues Produkt auf den Markt: die E-LOUNGE – eine moderne und sehr ansprechende Ladestation für E-Bikes, die zusätzlich als Sitzbank dient.
Die erfolgreiche Umsetzung der Wachstumsstrategie im Vertriebsgeschäft sowie die positive Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds haben zur weiterhin positiven Entwicklung des Italiengeschäfts beigetragen. Das Angebot wurde mit Energieservices zudem weiter stark ausgebaut, insbesondere auch im Bereich der Elektromobilität.
Nebst der Entwicklung neuer Geschäftsfelder konzentriert sich Repower auch auf den Erhalt und wo möglich Ausbau ihrer Produktionskapazitäten aus Wasserkraft. Mit der Annahme der Energiestrategie 2050 wird die Wasserkraft als Eckpfeiler der Schweizer Stromversorgung weiter gestärkt und stützt die Interessen von Repower.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Wasserkraftwerk Morteratsch bei Pontresina, das seinen Betrieb bereits Ende 2016 wieder aufgenommen hatte. Es wurde 2017 mit einem «Tag der offenen Tür» offiziell eröffnet und eingeweiht. Repower entwickelte für dieses Projekt ein innovatives Finanzierungs- und Betriebsmodell und ging eine Partnerschaft mit einem Infrastrukturfonds ein.
Im KMU-Segment des Energiemarktes wurde Repower in Italien auch 2017 als bestes Unternehmen in Bezug auf die Kundenzufriedenheit gewählt. Das italienische Marktforschungsunternehmen Cerved Group SpA hat die Marktanalyse durchgeführt, die zu diesem Ergebnis kommt. Auch beim «Net Promoter Score» rangiert Repower Italien auf dem ersten Platz und lässt ihre Mitbewerber zum Teil weit hinter sich. Der «Net Promoter Score» ist ein Indikator, der die Bereitschaft der Kunden aufzeigt, als Botschafter für Repower zu fungieren.
Zudem platzierte Repower anfangs 2017 als erstes Schweizer Unternehmen zwei «grüne» Schuldscheindarlehen zur ordentlichen Refinanzierung von Teilen ihres erneuerbaren Produktionsparks.
Das Gas-Kombikraftwerk Teverola konnte sowohl auf dem Systemdienstleistungs- als auch auf dem Day-Ahead-Markt sehr gut eingesetzt werden und trug wesentlich zum positiven Ergebnis bei. Die ursprünglich für 2017 vorgesehenen Revisionsarbeiten wurden auf Verlangen des italienischen Netzbetreibers Terna auf Anfang 2018 verschoben und werden sich daher negativ auf das Ergebnis 2018 auswirken.
In Italien wurde das Debitorenmanagement weiter optimiert und das Portfolio von alten, überfälligen Forderungen komplett bereinigt.
Umfeld
2017 waren eine Erholung der Energiemarktpreise sowie eine Verbesserung des EUR/CHF-Wechselkurses festzustellen. Im Vergleich zu 2015/2016 sind die Aussichten besser. Die stabilere wirtschaftliche Entwicklung trug zu einer guten Preisentwicklung 2017 bei. Von einer nachhaltigen Erholung kann aber noch nicht gesprochen werden. Dennoch dürfte sich in den nächsten Jahren eine Verbesserung des Preisumfeldes abzeichnen. Ein Grund dafür ist, dass im umliegenden Ausland Kraftwerkskapazitäten vom Netz gehen, was einen positiven Einfluss auf die Preise haben sollte.
Weiter prägten diverse politische Diskussionen, welche die Strombranche nicht zur Ruhe kommen lassen, das vergangene Jahr. So standen in der Schweiz nebst der vollständigen Marktöffnung und dem bilateralen Abkommen mit der EU auch das neue Strommarktdesign auf der politischen Agenda. Für die Wirtschaftlichkeit der Wasserkraft ist die neue Wasserzinsregelung ab 2020 zudem sehr wichtig. Auch im Markt Italien entwickelt sich die Regulierung weiter und fordert eine kontinuierliche Anpassung an die Rahmenbedingungen. Repower erkennt darin auch Chancen, würde aber natürlich stabilere Rahmenbedingungen begrüssen.
Ergebnisse
Die Gesamtleistung von Repower lag 2017 mit 1,8 Milliarden Franken 7,2 Prozent über der Gesamtleistung des Vorjahres. Das operative Ergebnis (EBIT) war mit 33,8 Millionen Franken deutlich höher als 2016 und lag damit erheblich über den zum Halbjahresergebnis kommunizierten Erwartungen. Gründe dafür waren vor allem erfreuliche Ergebnisse aus dem Asset Portfolio Management, die allgemein leicht verbesserte Marktsituation und ein besserer EUR/CHF-Wechselkurs. Weitere positive Faktoren sind die konjunkturelle Erholung in Italien, die zu steigenden Preisen führte, sowie die geringere Energieerzeugung aus französischen Kernkraftwerken, die ebenfalls die Preise stützte. Nicht zuletzt ist das Repower-interne Kostenbewusstsein zu erwähnen, das 2017 nicht nur aufgrund von Neuorganisationen und Verbesserung der internen Prozesse seinen Teil zum guten Ergebnis beigetragen hat.
Die Eigenkapitalquote beträgt solide 42,2 Prozent. Der operative Cashflow liegt bei 42,6 Millionen Franken und übersteigt damit die getätigten Investitionen von 32 Millionen Franken signifikant.
Gesamtleistung 2017
operatives Ergebnis (EBIT) 2017
strategie
Repower verfolgt in ihrer Strategie, nebst der kontinuierlichen Optimierung und dem gezielten Ausbau des historischen Kerngeschäfts (Stromproduktion, Handel und Versorgung), einen konsequenten Ausbau des Energiedienstleistungsgeschäfts. In der Schweiz liegt der Fokus auf Energieversorgungsunternehmen sowie Partnern schweizweit, denen sie ihre Kompetenzen und Dienstleistungen anbietet, sowie auf der Grundversorgung im eigenen Netzgebiet. In Italien strebt das Unternehmen einen starken Ausbau ihres Marktanteils im KMU-Segment an. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde das Agentennetzwerk um 183 zusätzliche Verkäuferinnen und Verkäufer erweitert. Dieses Wachstum soll auch 2018 weitergehen.
Auch die Optimierung interner Prozesse, derer sich Repower schon letztes Jahr verschrieben hat, wird 2018 weiterverfolgt. Weiter treibt Repower die Entwicklung neuer Produkte voran, die sie nicht nur Dritten anbietet, sondern auch selbst im Einsatz hat. Repower verfolgt dabei das Ziel, sich als kompetenten Service-Provider zu positionieren und damit dem Kunden Angebote auf der ganzen Wertschöpfungskette basierend auf über 100-jährigem Know-how anzubieten.
Ein weiterer Eckpfeiler der Repower-Strategie ist die Wertsicherung ihrer Wasserkraftanlagen. Mit einem anlagebasierten Energieliefervertrag für die Repartner Produktions AG, beruhend auf der Produktion der Prättigauer Kaskade, hat Repower in diesem Bereich auch 2017 wichtige Ziele erreicht und ihre Partnerstrategie vorangetrieben.
Auch im Bereich Elektromobilität setzt das Unternehmen auf Partnerschaften, um Know-how zu bündeln und ein flächendeckendes Netzwerk an Ladestationen zur Verfügung zu stellen. Dabei ist Repower auf gutem Weg: mit rund 100 installierten Ladestationen in der Schweiz.
In Italien ist die Elektromobilität auch ein wichtiges Thema. So ist Repower mit Mini, einer Tochtergesellschaft von BMW, eine Partnerschaft zur Zusammenarbeit in der Elektromobilität eingegangen. Diese Kooperation ist nicht nur wegen der Inhalte wertvoll. Vielmehr steht im Vordergrund, dass Mini Repower als «technisch-künstlerischen Partner» sieht und deutlich macht, dass Repower Anbieter von Dienstleistungsdesign ist.
Dank
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Vertriebsberater in Italien sind der Kern unserer Fortschritte, ohne den die Weiterentwicklung von Repower im vergangenen Jahr nicht möglich gewesen wäre. Dafür sprechen wir ihnen unseren grossen Dank aus. Ebenso danken wir unseren Kundinnen und Kunden sowie Partnern und Aktionären für ihr Vertrauen.
Ausblick/Ziele
Repower schaut zuversichtlich in die Zukunft. Mit einer starken Kapitalbasis verfolgt Repower konsequent ihre gesteckten Ziele. Die Umsetzung der Unternehmens- und Vertriebsstrategie läuft nach Plan. Die Neuorganisation zeigt Wirkung. Sie ermöglicht ein noch effizienteres bereichsübergreifendes Arbeiten und hilft uns, die Kosten weiter zu optimieren. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Marktbedingungen herausfordernd bleiben werden. Mit der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung neuer innovativer Produkte setzt Repower verstärkt auf die Digitalisierung und positioniert sich damit für die Zukunft. Für das Jahr 2018 rechnet Repower mit einem tieferen operativen Ergebnis als 2017.