REPOWER

Markt Schweiz

Markt Schweiz

Mit einer Verstärkung des Vertriebs- und Servicegeschäfts die Abhängigkeit von den tiefen Strompreisen reduzieren: Das ist die strategische Ausrichtung, auf die Repower in der Schweiz im ersten Halbjahr 2015 vermehrt hingearbeitet hat.

EBIT-Beitrag

Das Segment «Markt Schweiz» trug im ersten Halbjahr 2015 mit - 5 Millionen Franken zum operativen Ergebnis (EBIT) bei. Darin enthalten waren Wertminderungen auf Wasserkraftanlagen von 16 Millionen Franken sowie zusätzliche Rückstellungen für Langfristverträge von 3 Millionen Franken. Damit führten die anhaltend sehr tiefen Strompreise auch in der abgelaufenen Berichtsperiode zu einer weiteren Reduktion der Margen. Insbesondere das Trading war im Vergleich zur Vorjahresperiode von einem nochmaligen, deutlichen Margenrückgang betroffen.

Produktion und Projekte

Die ersten sechs Monate des Jahres waren durch eine hohe Produktionsmenge aus den eigenen Wasserkraftanlagen in Graubünden geprägt. Die gute Auslastung konnte allerdings nicht über die weiterhin äusserst tiefen Marktpreise hinweg täuschen, welche eine kostendeckende Verwertung dieser erneuerbaren Stromerzeugungsart weitgehend verunmöglichten.

Zur Verbesserung der Ertragslage strebt Repower bei Erneuerungen und Ersatzinvestitionen Beiträge aus der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) an. Das Unternehmen prüft derzeit für verschiedene Kraftwerke, in welcher Form die KEV-Kriterien erfüllt werden können.

Mit der Einreichung des Konzessionsgenehmigungsgesuchs für das Wasserkraftwerk Chlus im vorderen Prättigau/Bündner Rheintal erreichte Repower in diesem Vorhaben im ersten Halbjahr 2015 einen weiteren Meilenstein. Ohne Förderbeiträge ist das Projekt Chlus jedoch aufgrund mangelnder Rentabilitätsaussichten nicht realisierbar.

Netz

Repower unterhält und optimiert ihr Stromnetz in Graubünden laufend, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Der Netzverbund Nordbünden, den Axpo, das ewz und Repower gemeinsam aufgebaut haben, ist ebenfalls ein Beitrag dazu: Er ermöglicht Einsparungen bei den Kosten für das Übertragungsnetz sowie Synergien in der Netzplanung und im Netzausbau.

Das Projekt, zwischen Castasegna im Bergell und Mese in Italien zusammen mit dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich eine Merchant Line zu erstellen, geht weiter voran; es befindet sich in der Genehmigungsphase.

Zur Optimierung des Stromnetzes entwickelte Repower die bestehende Rundsteuerung weiter. Die Netzlast kann so besser verteilt und das Netz optimaler genutzt werden.

Das ElCom-Verfahren zu den Netztarifen ist weiterhin hängig.

Handel

Bei den Handelsgeschäften am Standort Poschiavo gingen die Margen im ersten Halbjahr 2015 weiter zurück. Hervorzuheben sind das Kraftwerksoptimierungssystem, das der Bereich Handel für die Schweizerischen Bundesbahnen SBB entwickelt hat und das seit Kurzem in Betrieb ist sowie die Kooperationen, die mit Schweizer Stadtwerken für das Bilanzgruppenmanagement und den Grosshandelsmarktzugang aufgesetzt wurden.

Sales & Marketing

Die verstärkte strategische Ausrichtung, anderen Energieversorgungsunternehmen und Grosskunden Services anzubieten, bewährte sich: Repower konnte ihr Netzwerk in grossen Teilen der Schweiz ausbauen.

Für die Repartner Produktions AG konnte ein neuer Aktionär gewonnen werden: Das Elektrizitätswerk des Kantons Thurgau (EKT) wird ein Prozent an der Beteiligungsgesellschaft halten.

Dank gezielter Kommunikationsmassnahmen meldeten sich neue Kunden für das intelligente Speichernetzwerk tiko an. Repower strebt eine Ausweitung des vom Bund als «Leuchtturmprojekt» ausgezeichneten Netzwerks an.

Im Juni präsentierte Repower ihre Ladestationen BITTA und PALINA und lancierte ihre neuen E-Mobility-Abos. Diese richten sich an Unternehmen, Gewerbebetriebe, Hotels, Gemeinden, aber auch Privatkunden.

NewTech

Im ersten Semester 2015 arbeitete Repower weiter intensiv am Aufbau ihres Strategie- und Innovationsteams. Das NewTech-Team hat zum Ziel, die Innovationsfähigkeit der gesamten Organisation zu erhöhen und die Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen voranzutreiben.

Um neue Wachstumsfelder zu identifizieren, führt NewTech systematisch Trend-, Markt- und Kundenanalysen sowie Screenings von Start-ups und Partnerfirmen durch. Aktuell laufen Verhandlungen mit mehreren Unternehmen. NewTech arbeitet zudem eng mit den einzelnen Geschäftsbereichen für die Entwicklung von Dienstleistungen rund um die Themen Elektromobilität, Digitalisierung der Servicelandschaft und neue Tarifstrukturen zusammen.

Deutschland

Im Mai veräusserte Repower ihr Projekt für ein Gas- und Dampfkraftwerk in Leverkusen an die STEAG GmbH. Repower entschied sich aufgrund der tiefen Energiepreise, der unsicheren Fördermechanismen und der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses für einen vollständigen Verkauf.

Anfang Juli schliesst Repower den angekündigten Verkauf ihres Endkunden-Vertriebsgeschäfts in Deutschland ab: Die Enovos Deutschland SE übernimmt die Vertriebstätigkeiten von der Repower Deutschland GmbH.

Als grösster europäischer Handelsmarkt bleibt Deutschland für Repower sehr wichtig. Das Unternehmen verfügt ausserdem weiterhin über ein Portfolio an Grosskunden, die es von der Schweiz aus bedient. Zudem betreibt das Unternehmen unverändert seine zwei Windparks in Lübbenau (Brandenburg) und Prettin (Sachsen-Anhalt). Diese erzeugten im ersten Halbjahr 2015 überdurchschnittlich viel Strom.