Das Coronavirus hat im ersten Halbjahr auch Repower vor einige Herausforderungen gestellt. Schnelles Umdenken und Handeln waren nötig, um weiterhin einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Dank den bereits vorhandenen Notfallplänen, der modernen Büro-Infrastruktur, z.B. mit der Möglichkeit für Videokonferenzen, sowie dem Einsatz und der grossen Flexibilität der Mitarbeitenden ist dies dem Unternehmen sehr gut gelungen. Dies zeigt sich auch im Halbjahresabschluss: Repower erzielte im ersten Halbjahr 2020 ein operatives Ergebnis (EBIT) von 68 Millionen Franken und einen Gewinn von 41 Millionen Franken. Im sehr speziellen und schwierigen Marktumfeld konnten bei tieferer Gesamtleistung gute Margen erzielt werden. Die tiefere Gesamtleistung erklärt sich hauptsächlich mit tieferen Marktpreisen und dem Nachfragerückgang aufgrund des Coronavirus.

Das erste Halbjahr 2020 war alles andere als gewöhnlich. Die Coronakrise hatte die ganze Welt fest im Griff und stellte auch die Energiewirtschaft vor grosse Herausforderungen. Die Folgen der Umstellungen und Unsicherheiten, die durch Lockdowns und veränderten Konsum hervorgerufen wurden, waren noch höhere Preisvolatilitäten als bisher. Die Nachfrage nach Strom und Gas war zudem in der Schweiz und in Italien eingebrochen. Dies erforderte insbesondere im Trading besonderes Geschick.

Bei den neuen erneuerbaren Energien wie Wind- oder Sonnenenergie war ebenfalls eine höhere Volatilität zu verzeichnen. Aufgrund hoher Einspeisung ins Netz wurden zeitweise sogar negative Strompreise auf dem Markt gehandelt.

Umfeld und ergebnis

Repower hat die Krise als Chance angenommen und sich der neuen Situation laufend angepasst. So konnte das Unternehmen in der Schweiz und in Italien im ersten Halbjahr 2020 Resultate verzeichnen, die über dem bereits starken ersten Halbjahr 2019 lagen. Insgesamt können alle Marktbereiche erfreuliche Zahlen präsentieren. Das Gas-Kombikraftwerk Teverola, das im ersten Halbjahr erneut massgeblich zum guten Resultat beitrug, konnte gezielt Regelenergie anbieten und damit von der Volatilität des Marktes profitieren. Repower wird in den nächsten drei Jahren grosse Investitionen in die Gesamterneuerung des Kraftwerks Robbia tätigen. Zudem wurde Repower Renewable, die Tochtergesellschaft von Repower Italien, um bestehende Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 14 MW erweitert. Mit der Gründung der EVUlution AG, die mittlerweile sieben Energieversorgungsunternehmen zu ihrem Aktionariat zählt, wurde auch die Partnerstrategie von Repower weiter vorangetrieben. Das Ziel der neuen Gesellschaft ist, innovative Produkte und Dienstleistungen für Energieversorger zu entwickeln und zu vertreiben und so die Energiewende zu unterstützen.

Der Zuwachs an neuen Agenten in Italien übertraf im ersten Halbjahr die Erwartungen. Dank eines digitalisierten Akquisitionsprozesses konnte der Ausbau des Verkaufsnetzes trotz COVID-19 weiter vorangetrieben werden. Der Verwaltungsrat hat im April Roland Leuenberger zum neuen CEO gewählt. Seinen Sitz im Verwaltungsrat hat Beat Huber, Gründungspartner, Leiter Asset Management und Mitglied der Geschäftsleitung der FONTAVIS AG, als Vertreter des Ankeraktionärs UBS-CEIS übernommen. Mit der Kündigung von CFO Brigitte Krapf verliert Repower ein wertvolles Mitglied der Geschäftsleitung. Wir danken ihr an dieser Stelle für ihren grossen Einsatz. Frau Krapf wird bis zu ihrem Austritt Mitte September weiterhin für Repower tätig sein. Im Juli 2020 hat der Verwaltungsrat der Repower AG Lorenzo Trezzini als neuen CFO der Unternehmung gewählt.

Aufgrund der wirksamen Bonitätsprüfung bei der Akquisition unserer Kunden, der Kundenpflege und der vertraglichen Beziehungen mit unseren Agenten sowie einem strikten Debitorenmanagement konnte der Anstieg der Debitoren in Italien unter der generellen Markterwartung und unter Kontrolle gehalten werden.

Dank

Allen Mitarbeitenden gebührt grosser Dank für ihren bemerkenswerten Einsatz während dieser aussergewöhnlichen Zeit im ersten Halbjahr 2020. Die Belegschaft hat kurzfristig grosse Flexibilität, Organisationstalent und Anpassungsfähigkeit bewiesen. Ohne diese Sonderleistungen wäre ein solch reibungsloses Funktionieren der Unternehmung nicht möglich gewesen. Ebenso danken wir unseren Aktionären, Kunden und Partnern für ihr Vertrauen.

Ausblick / Ziele

Repower wird, ganz der Strategie entsprechend, weiterhin in erneuerbare Energien investieren und neue Möglichkeiten für Partnerschaften prüfen, um Synergien nutzen zu können. Markt und Rahmenbedingungen - und hier insbesondere die verschiedenen Anpassungen an nationalen Gesetzesgrundlagen, die Volatilität auf den Handelsmärkten und die Entwicklung des EUR/CHF-Wechselkurses - behalten wir stets im Auge. Für das gesamte Geschäftsjahr 2020 können aufgrund der aktuellen Unsicherheiten (Covid-19) keine Aussagen zum finanziellen Ergebnis gemacht werden.