Halbjahresbericht

Repower Schweiz

Die Coronakrise hat im ersten Halbjahr 2020 die Schweiz gelähmt und in nahezu allen Branchen ihre Spuren hinterlassen. Das Marktumfeld hatte erhebliche Auswirkungen, auch die Energiebranche befand sich in einem Ausnahmezustand. Trotz grosser Marktverwerfungen konnte Repower im ersten Halbjahr 2020 in allen Geschäftsbereichen gute oder gar sehr gute Resultate erzielen. Mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 18 Millionen Franken liegt Repower Schweiz leicht unter dem ersten Halbjahr 2019 (20 Millionen Franken).

In Sachen Stromproduktion konnte Repower im ersten Semester 2020 ebenfalls sehr positive Ergebnisse verzeichnen: Die Produktion aus eigenen Wasserkraftwerken lag mit 344 GWh rund 20 Prozent über dem ersten Halbjahr 2019. Aus den Wasserkraftbeteiligungen resultierte eine Produktion von 362 GWh (+29% gegenüber 1. Halbjahr 2019), aus den Kernkraftbeteiligungen 130 GWh (+18% gegenüber 1. Halbjahr 2019). Insgesamt lag die Produktion rund 15 Prozent über dem ersten Halbjahr 2019.

Während des Lockdowns hatten der Schutz der Mitarbeitenden sowie die Aufrechterhaltung des Betriebs oberste Priorität. Dank der vorhandenen Infrastruktur konnte sehr schnell auf Homeoffice umgestellt werden. Für die Mitarbeitenden auf den Baustellen wurden zudem sofort die nötigen Schutzmassnahmen ergriffen. Die Absage der geplanten Kunden-Events verlangte nach Lösungen, die Repower – zumindest für die Fachveranstaltungen – in Webinaren fand. Das Interesse für die Online-Events war sehr gross. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr zehn Webinare durchgeführt. Auf das grösste Interesse stiess mit 53 Teilnehmenden das Webinar zum Thema SMARTPOWER, dem Gesamtpaket für ein zukunftsgerichtetes Energiemanagement.

Mit etwas Verspätung konnte Ende Juni 2020 die Gesamterneuerung des Wasserkraftwerks Robbia starten. Bei diesem Projekt handelt es sich um die bis jetzt grösste Erneuerungsinvestition in der Geschichte des Unternehmens, die über die nächsten drei Jahre erfolgen wird. Das Kraftwerk wird von den Wasserfassungen bis zum Auslauf praktisch komplett erneuert. Damit sichert Repower die zuverlässige Stromproduktion in der Valposchiavo mit 100 Prozent erneuerbarer, heimischer Wasserkraft. Für Ende 2023 ist die Inbetriebnahme vorgesehen.

Das Kraftwerk Robbia

Die Gesamterneuerung des Kraftwerks Robbia steht seit einigen Monaten im Fokus des Geschäftsbereichs Leistungserbringung. Der Umfang der anstehenden Arbeiten bei den eigenen Anlagen wird Repower in den kommenden Monaten stark beschäftigen. Trotzdem bleiben Arbeiten für Dritte im Fokus und werden entsprechend mit hoher Priorität geplant und umgesetzt. Laufende Projekte, wie die Erweiterung des Unterwerks Pradella oder der Generalunternehmer-Auftrag Mendrisio, sind auf Kurs. In Pradella wurde die neue Schaltanlagensteuerung geliefert und eingebaut. Bis Ende 2022 sollten alle Arbeiten abgeschlossen sein. In Mendrisio laufen die Inbetriebsetzungsarbeiten des ersten Unterwerks für die Aziende Industriali Mendrisio planmässig. Die Übergabe des Unterwerks an die AIM wird per Ende August 2020 erfolgen. Das gesamte Projekt wird bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Repower hat Anfang Jahr in der Surselva, zwischen Laax und Trun, eine 25 Kilometer lange Stromleitung von der Axpo Hydro Surselva übernommen. Durch die Zusammenlegung von parallelen Netzstrukturen können nun Betrieb, Instandhaltung und Investitionen in die Netzanlagen effizienter und noch wirtschaftlicher gestaltet werden. Zudem werden durch das Vorhaben die Kapazität des Stromnetzes und die Versorgungssicherheit der gesamten Region verbessert. Zusätzlich konnte sich Repower mit der Gemeinde Laax auf den Bau einer neuen Kabelleitung und den Rückbau der bestehenden Freileitungsmasten im Dorf verständigen.

Die Erneuerung des Kraftwerks Madulain verläuft planmässig. Die Inbetriebnahme ist für August 2020 vorgesehen.

Die Planung zum Ersatz und zur Modernisierung der 150 kV-Freileitung zwischen Champfèr und Silvaplana ist im ersten Halbjahr gestartet. Im Zuge dessen sollen auch die 60 kV-Kabelleitung und die 16 kV-Freileitung im selben Gebiet ersetzt werden. Die neue gemeinsame Kabelleitung wird unterirdisch verlaufen. Das Projekt wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 abgeschlossen sein.

Im Sinne ihrer Partnerstrategie hat sich Repower mit sechs weiteren Energieversorgungsunternehmen zusammengeschlossen und die EVUlution AG gegründet. Ihr Ziel: Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen zukunftsgerichtete Lösungen anbieten, die Energiewende vorantreiben und so für die komplexen Anforderungen der künftigen Energieversorgung gerüstet sein. Repower hält mit 42,75 Prozent den grössten Anteil an der EVUlution AG.

PLUG’N ROLL, der Full-Service-Provider für Elektromobilitätslösungen von Repower, konnte im ersten Halbjahr 2020 weitere Erfolge verzeichnen. So wurde im Mai bei der Garage Battaglia SA in Le Prese die erste Schnellladestation des Puschlavs installiert – eine Terra 54 von ABB, geliefert von PLUG’N ROLL. Elektroautos können nun auch in der Valposchiavo in wenigen Minuten mit zertifiziertem Strom «H2O Valposchiavo» an der PLUG’N ROLL-Ladestation aufgeladen werden. Die neue Ladestation ist, wie zwanzig andere öffentliche und halböffentliche Ladepunkte in der Valposchiavo, im PLUG’N ROLL-Netzwerk integriert. Neu kann mit der PLUG’N ROLL-App, der E-DRIVER CARD oder dem SwissPass an jeder beliebigen öffentlichen Ladestation in ganz Europa Ökostrom in «naturemade star»-Qualität geladen werden. Bis Juni 2020 war dies nur an den PLUG’N ROLL-Ladestationen möglich. PLUG’N ROLL übernimmt sogar den Ökostrom-Aufpreis.

Die erste Schnellladestation in der Valposchiavo

Repower hat vom Institut «Great Place to Work» zum dritten Mal in Folge die Zertifizierung «Great Start!» erhalten. Neun von zehn der Repower-Lernenden sind der Meinung, das Bündner Energieunternehmen sei ein «sehr guter Ausbildungsbetrieb». Repower bildet rund 30 Lernende in acht verschiedenen Berufen aus.

EBIT-Beitrag

Repower Schweiz erreichte im ersten Halbjahr 2020 ein operatives Ergebnis (EBIT) von 18 Millionen Franken (1. Halbjahr 2019: 20 Millionen Franken).