Segment «Markt Italien»
überblick
Der Vertrieb war 2016 insbesondere durch den Ausbau des Vertriebsnetzes in ganz Italien gekennzeichnet. Die Zahl der Vertriebsberater ist um über 100 gestiegen. Die Rekrutierung weiterer Berater sowie die Weiterbildung werden auch in Zukunft im Fokus stehen. Im vergangenen Jahr bediente das Vertriebsnetz über 23'000 Geschäftskunden mit Strom, weitere 10'000 wurden mit Gas beliefert. Nebst den bestehenden Energie- und Dienstleistungsangeboten sowie den Lösungen für Elektromobilität wie Verde Dentro, VAMPA, eFFettiva, PALINA, BITTA und FOCUS, die 2016 weiterentwickelt wurden, brachte Repower neu das Produkt DIODA offiziell auf den Markt. Mit DIODA können die Kunden auf Basis effizienter LED-Beleuchtung beträchtliche Vorteile erzielen. Zudem trieb Repower erfolgreich das Projekt BIG voran, das die Akquisition von Grosskunden im Bereich Gas zum Ziel hat. Im Debitorenmanagement konnte Repower die Prozesse und Systeme optimieren sowie die alten Zahlungsausstände durch zusätzliche Rückstellungen generell reduzieren.
Die Geschäfte im Handel Mailand lieferten 2016 im Bereich Strom einen positiven Ergebnisbeitrag, auch wenn die Marktlage den Händlern wenige Opportunitäten bot. Beim Gas waren die Resultate aufgrund der Baisse auf den internationalen Märkten negativ. Die Online-Plattform Repricer, über die Grosskunden direkt Strom- und Gas-Kontrakte tätigen können, generierte auch im vergangenen Jahr zahlreiche Abschlüsse.
Das Gas-Kombikraftwerk Teverola trug wesentlich zum guten Ergebnis der Produktion Italien bei und übertraf damit die Erwartungen. Dasselbe gilt für die drei Windparks Lucera, Corleto Perticara und Giunchetto, die mehr Strom erzeugten als in den Vorjahren.
Im Bereich der Innovation ist insbesondere das Projekt «Ricarica 101» zu erwähnen. Es sieht den Aufbau eines landesweiten Netzwerks an Ladestationen für Elektrofahrzeuge vor. Seit der Lancierung des Vorhabens im Frühherbst haben sich bereits über 120 Kunden aus der Zielgruppe gehobener Unternehmen wie Hotels, Restaurants oder Golf Resorts als Betreiber einer Ladestation angemeldet. Sie werden die PALINA 2.0 – die weiter entwickelte und leistungsfähigere Version der PALINA – installieren und ihren Gästen mit Elektrofahrzeugen so einen Mehrwert bieten.
Im vergangenen Jahr brachte Repower zudem drei neue Tarifmodelle auf den Markt, die sich in erster Linie an grosse Kunden richten: «Unica», «Viscontea» und «Fibonacci». Nicht zuletzt führte das Unternehmen den Tarif «Pro Sisma» ein, von dem ein Teil den Opfern der Erdbeben in Mittelitalien zugutekommt.
Auch 2016 erreichte Repower Italien in der jährlich vom Forschungsinstitut Eurisko durchgeführten Befragung «Energy Business» zur Kundenzufriedenheit ein Top-Resultat: Im Vergleich zu den Hauptakteuren auf dem italienischen Markt ist die Kundenzufriedenheit bei Repower äusserst hoch.
Das Segment «Markt Italien» trug 2016 mit 10 Millionen Franken zum operativen Ergebnis (EBIT) der Repower-Gruppe bei.
vertrieb
In Italien bediente Repower im vergangenen Jahr über 23'000 Geschäftskunden mit Strom. Zudem belieferte sie mehr als 10'000 kleine und mittlere Unternehmen mit Gas. Die Beratung der Kunden in Italien ist über ein weit verzweigtes und sehr qualifiziertes Netz an Vertriebsberatern gewährleistet.
2016 hat Repower dieses Netz stark ausgebaut und die Präsenz in allen Regionen optimiert. Per Ende Jahr arbeiteten fast 600 Berater für Repower. Nebst dem zahlenmässigen Wachstum war das Berichtsjahr durch die gezielte Weiterbildung der Vertriebsmitarbeiter geprägt: Sie vertieften und erweiterten in Schulungen ihre Kenntnisse und Kompetenzen in den Bereichen Energieeffizienz, Elektromobilität und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Die erfreulichen Resultate aus der Weiterbildung haben Repower dazu veranlasst, auch 2017 mit der Rekrutierung von neuen Vertriebsberatern und der Weiterbildung der bestehenden Berater fortzufahren. Ziel ist es, die Präsenz in ganz Italien weiter zu professionalisieren und zu verdichten. Repower verfolgt diesen Berateransatz in Italien schon seit dem Beginn der Vertriebstätigkeiten, weshalb er weiter konsolidiert werden soll. 2017 wird der Fokus der Weiterbildungen auf den individuellen Bedürfnissen der verschiedenen Kundengruppen liegen und wie diese erkannt und befriedigt werden können.
Das Angebot Verde Dentro, das Repower ursprünglich als Paket bestehend aus Ökostrom, Zertifikaten, Elektromobilität und Energieeffizienz-Services auf den Markt gebracht hatte, zählt mittlerweile fast 500 Kunden mit einem Volumen von knapp 90 Gigawattstunden. 2016 war seitens der Kundschaft ein wachsendes Interesse an TÜV-zertifiziertem Strom festzustellen, unabhängig von der Kombination mit Mobilitätsservices und Energieeffizienz. Entsprechend ergänzte Repower ihre Angebotspalette.
Das innovative Angebot VAMPA, ein anhand von Wärmebildern durchgeführter «Energie-Check-up», kam im Berichtsjahr sehr gut an: Über 300 Firmenkunden haben VAMPA gewählt, um ihre Geräte auf mögliche Funktionsstörungen überprüfen.
2016 entwickelte Repower ihr Produkt eFFettiva, das ebenfalls die Energieeffizienz von Unternehmen erhöht, weiter. Die Kunden haben nun dank flexibleren Verträgen die Möglichkeit, genau die Services in Anspruch zu nehmen, die sie benötigen und Repower kann damit noch individueller auf ihre Bedürfnisse eingehen. eFFettiva erhebt und visualisiert anhand einer Software den Energieverbrauch. Repower wertet diese Messungen anschliessend aus und gibt den Kunden darauf basierend Empfehlungen für ein noch energieeffizienteres Verbrauchsverhalten ab.
Im Juli des vergangenen Jahres brachte Repower nach einer Testphase das Produkt DIODA offiziell auf den Markt und konnte bereits über 70 Kunden dafür gewinnen. DIODA ersetzt herkömmliche Lampen durch energiesparende LED-Beleuchtung. Repower bietet den Kunden auch den Installationsservice an.
Die Dienstleistung FOCUS hat ihren Ursprung im Jahr 2015: Damals wurde in Italien ein Gesetz eingeführt, das Unternehmen verpflichtete, ihren Energieverbrauch zu analysieren und eine Energiezertifizierung vorzulegen. Mit FOCUS übernahm Repower diesen Service für ihre Kunden. Nach Ablauf der Gesetzespflicht führte Repower die Variante FOCUS light ein – eine weniger umfassende Analyse für Firmenkunden, welche die «Energiediagnose» auch auf freiwilliger Basis fortführen oder neu vornehmen wollen.
Hinsichtlich Elektromobilität war 2016 ein erfreuliches Jahr: Repower brachte nach einigen Testmonaten im Juni die Ladestation PALINA 2.0 auf den Markt. PALINA 2.0 ist die Weiterentwicklung und technische Optimierung der ersten Version von PALINA. Schliesslich lancierte Repower das landesweite Projekt «Ricarica 101» (vgl. Abschnitt «Innovation» weiter unten). Insgesamt verkaufte das Unternehmen in Italien im vergangenen Jahr rund 15 PALINAs und 45 BITTAs – eine andere Ladestation, die ebenfalls von Repower entwickelt wurde. Zusätzlich schloss sie über 100 Mietverträge für die PALINA ab.
Im Berichtsjahr führte Repower zudem das Projekt BIG weiter. BIG hat zum Ziel, den Bestand an Grosskunden auszuweiten, wobei der Fokus bisher auf dem Verkauf von Gas lag (Verbrauch über 1 Million Kubikmeter). Das Unternehmen konnte 2016 zehn neue solcher Kunden gewinnen. Repower sieht vor, das Projekt auch auf den Stromvertrieb auszuweiten.
Was das Debitorenmanagement angeht, hat Repower 2016 deutliche Fortschritte erzielt: Sie führte einen automatisierten Prozess für die Mahnung von kurzfristigen Zahlungsausständen ein. Dadurch konnten durchschnittlich 70 Prozent der Ausstände bereits in einer frühen Phase eingeholt werden. Zudem verbesserte das Unternehmen, auch zusammen mit spezialisierten Beratern, sämtliche Prozesse und Systeme für die Krediteintreibung. Ebenfalls führte Repower die Analyse von potenziellen Grosskunden hinsichtlich Bonität und Zuverlässigkeit bereits am Anfang des Akquisitionsprozesses weiter.
Repower war im vergangenen Jahr zum zweiten Mal mit der Kampagne «Organismo Perfetto» in ganz Italien präsent. Das Unternehmen stellte sich und seine Berater darin als «Personal Trainer» für die Geschäftskunden dar, die ihre Energieeffizienz erhöhen wollen. Die Kampagne war vor allem auf digitalen Plattformen, im Fernsehen und im Radio zu sehen und zu hören. Für 2017 ist eine Kampagne in ähnlichem Stil geplant.
Handel Mailand
Über den Handel Mailand setzte Repower im Jahr 2016 knapp 1,2 Terawattstunden Strom ab. Das Absatzvolumen beim Gas betrug fast 2,4 Milliarden Kubikmeter.
Zur Marktentwicklung im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass sich die Margen im Verkauf hielten, auch wenn sich der Markt verengte. Im Bereich Strom waren die Ergebnisse insbesondere dank des Kraftwerks Teverola positiv; beim Gas hingegen waren sie aufgrund der niedrigen Preise auf den europäischen Märkten negativ.
Die Beschaffungsplattform Repricer wurde auch im Berichtsjahr rege genutzt. Über das webbasierte System können sowohl grosse Strom- als auch Gaskunden ein Angebot für ihren Bedarf einholen und die Transaktion bei Interesse sofort abschliessen.
Produktion
Das Gas-Kombikraftwerk Teverola in der italienischen Region Kampanien erreichte im Berichtsjahr sehr gute Resultate. Es wurde erfolgreich sowohl auf dem Systemdienstleistungs- als auch auf dem Day-Ahead-Markt eingesetzt. Die Marge zwischen den Erlösen aus dem erzeugten Strom und den Kosten für das Gas «Spark Spread» waren nach einem eher schwierigen 2015 erfreulich und führten zusammen mit den Erträgen für Regelenergie insgesamt zu einem sehr guten Ergebnis.
Auch die Bilanz der drei Windparks Lucera (Apulien), Corleto Perticara (Basilicata) und Giunchetto (Sizilien) ist äusserst erfreulich: Die Erträge aus allen drei Windparks lagen über den Werten der Vorjahre. Die beiden Anlagen in Lucera und Corleto Perticara befinden sich vollständig im Besitz von Repower, während das Unternehmen am Windpark Giunchetto mit 39 Prozent beteiligt ist.
innovation
Mit «Ricarica 101» lancierte Repower im Berichtsjahr ein innovatives neues Projekt. Bereits in den ersten Monaten entwickelte es sich überraschend schnell und löste bei den Kunden positive Reaktionen aus. «Ricarica 101» hat zum Ziel, in Italien ein weit verzweigtes Netz an Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufzubauen. In 101 definierten Zonen, die das ganze Land abdecken, soll jeweils mindestens eine Ladestation installiert werden, sodass die Reise mit Elektrofahrzeugen durch sämtliche Regionen Italiens möglich wird. Das Ladenetzwerk wird durch Unternehmen im Premium-Segment getragen: Hotels, Restaurants, Golf-Resorts und weitere Einrichtungen betreiben jeweils eine oder mehrere PALINAs und betreuen gleichzeitig die Gäste, die bei ihnen ihr Elektrofahrzeug aufladen. Repower konnte seit dem Start des Projekts bereits über 120 Kunden dafür begeistern, und von den insgesamt 101 Zonen sind bereits 68 abgedeckt. Repower plant, das Modell, das den Business-to-Business-Ansatz verfolgt, auch mit anderen Kundengruppen auf regionaler Ebene anzuwenden.
Unter den Namen «Unica», «Viscontea» und «Fibonacci» entwickelte Repower im vergangenen Jahr drei innovative, neue Tarife für den italienischen Markt. Bei «Unica» ist der Preis unabhängig von der Tageszeit, zu der die Energie bezogen wird, immer gleich. Jeden Monat wird er aber dem Brent-Index (Index für den Ölpreis) angepasst. Unter der Formel «Fibonacci» verringert sich der Strompreis kontinuierlich mit dem grösser werdenden akkumulierten Verbrauchsvolumen. Dieser Tarif ist insbesondere an mittelgrosse Kunden (> 300 MWh/Jahr) gerichtet, mit dem Ziel, treue Kunden zu belohnen und damit die gegenseitige Partnerschaft langfristig zu festigen. Und «Viscontea» sieht für die eine Hälfte des Monatsverbrauchs einen Fixpreis und für die andere Hälfte einen variablen Preis basierend auf Marktwerten vor.
Das neuste Produkt von Repower heisst «Pro Sisma» und wurde im November 2016 lanciert. Es richtet sich an Unternehmen, die wohltätige Zwecke unterstützen wollen: Repower investiert einen Teil der Erträge aus diesem Produkt in Projekte, die den Opfern der jüngsten Erdbeben in Mittelitalien zugutekommen.
EBIT-Beitrag
Im Segment «Markt Italien» belief sich das operative Ergebnis (EBIT) im Jahr 2016 auf 10 Millionen Franken. Regelenergieerträge in der Höhe von 25 Millionen Franken stützten das Ergebnis nennenswert. Weiter positiv zu diesem Ergebnis beigetragen haben Wertaufholungen beim Gas-Kombikraftwerk Teverola in der Höhe von 13 Millionen Franken. Negativ wirkten sich Wertanpassungen bei den ausstehenden Forderungen aus (–31 Millionen Franken).