4 Konsolidierung

Konsolidierungskreis

Die konsolidierte Jahresrechnung umfasst die Repower AG und alle Gesellschaften, die die Repower AG beherrscht. Beherrschung liegt dann vor, wenn Repower Entscheidungsgewalt über die relevanten Prozesse und Aktivitäten der Gesellschaft hat, dabei variablen Rückflüssen ausgesetzt ist und eine Verbindung zwischen Entscheidungsgewalt und Rückflüssen besteht. Diese Gesellschaften werden vollkonsolidiert und als Gruppengesellschaften bezeichnet. Eine Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt ab dem Zeitpunkt, ab dem die Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden entkonsolidiert, wenn die Beherrschung endet. Für sämtliche Gesellschaften des Konsolidierungskreises endet das Geschäftsjahr am 31. Dezember.

Eine gemeinschaftliche Vereinbarung ist ein vertraglicher Zusammenschluss von zwei oder mehr Parteien, die den Parteien gemeinschaftliche Führung über eine wirtschaftliche Tätigkeit gewähren. Die IFRS unterscheiden zwischen gemeinschaftlichen Tätigkeiten (Joint Operation) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture). Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten haben die Parteien, die die gemeinsame Führung ausüben, ein Recht auf die Vermögenswerte und eine Verpflichtung für die Verbindlichkeiten aus dieser Vereinbarung. Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen gemeinschaftlicher Tätigkeiten werden anteilig in der Bilanz der beteiligten Partner erfasst. Für die (anteilige) Einbeziehung der Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen ist der zwischen den Parteien vertraglich vereinbarte Anteil (z.B. am Output) massgeblich. Dieser muss nicht zwingend mit dem Kapitalanteil identisch sein, den die Parteien an der rechtlichen Einheit halten. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei welcher die Parteien, die eine gemeinsame Kontrolle über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzen. Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.

Anteile an assoziierten Gesellschaften, bei denen die Repower-Gruppe nicht über die Möglichkeit verfügt, diese zu beherrschen, aber bei welchen ein massgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, werden nach der Equity-Methode in die konsolidierte Rechnung einbezogen. Für den Einbezug von wesentlichen assoziierten Gesellschaften sind Jahresrechnungen auf Basis von IFRS erforderlich. Wo keine solchen Abschlüsse verfügbar sind, werden Überleitungsrechnungen erstellt. Der Abschlussstichtag der Partnerwerke ist in der Regel der 30. September und kann daher von demjenigen der Repower-Gruppe abweichen. Bedeutende Ereignisse, welche sich zwischen dem Abschlussstichtag und demjenigen der Repower-Gruppe ereignen, werden in der konsolidierten Jahresrechnung berücksichtigt.

Bei den Partnerwerken handelt es sich um Kraftwerke, die Repower mit Partnern plant, baut, unterhält und/oder betreibt. Mit dem Erwerb einer Beteiligung an einem Partnerwerk verpflichtet sich der Erwerber und zukünftige Partner gemäss Gründungsvertrag, den seiner Beteiligung am Grundkapital entsprechenden Anteil der Jahreskosten zu übernehmen. Dafür hat der Partner das Recht, den seiner Beteiligung am Grundkapital entsprechenden Teil der Leistung und Energieproduktion des Partnerwerks zu Gestehungskosten zu beziehen (Stromabnahmeverpflichtung beziehungsweise Stromabnahmerecht).

Die Bilanzierung der Partnerwerke ist abhängig von der Qualität der möglichen Einflussnahme beziehungsweise Ausgestaltung der Statuten der Gesellschaft und weiterer Verträge zwischen der Gesellschaft beziehungsweise zwischen den Aktionären der Gesellschaft. Hinsichtlich der massgeblichen Aktivitäten der Partnerwerke AKEB Aktiengesellschaft für Kernenergie-Beteiligungen und Kraftwerke Hinterrhein AG besitzt Repower einen massgeblichen Einfluss und klassifiziert diese daher als assoziierte Gesellschaften mit der Folge, dass diese gemäss der Equity-Methode im Abschluss der Repower-Gruppe bilanziert werden. Die Grischelectra AG wird gemeinsam mit dem Kanton Graubünden geführt. Repower verwertet sämtliche Bezugsrechte der Grischelectra AG und klassifiziert diese gemeinschaftliche Vereinbarung als gemeinschaftliche Tätigkeit mit der Folge, dass die anteiligen Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen der Gesellschaft zu 100 Prozent in die Konzernrechnung aufgenommen werden.

Die im Konsolidierungskreis enthaltenen Gesellschaften und etwaige Veränderungen werden unter Anmerkung 9 aufgeführt.

Konsolidierungsmethode

Unternehmenszusammenschlüsse erfasst die Repower-Gruppe nach der Erwerbsmethode (Acquisition Method). Dabei werden die Anschaffungskosten mit den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettoaktiven zum Zeitpunkt des Erwerbs verglichen. Eine positive Differenz wird als Goodwill aktiviert und einem jährlichen Impairment-Test unterzogen. Eine negative Differenz wird zum Kaufzeitpunkt als negativer Goodwill erfolgswirksam erfasst. Bei einem sukzessiven Unternehmenszusammenschluss werden die zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteile zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu bestimmt. Der daraus resultierende Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam erfasst. Nicht beherrschende Anteile werden anteilsmässig am identifizierbaren Nettovermögen erfasst. Erwerbsbezogene Kosten werden aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen. Bedingte Zahlungen werden im Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden in Folgeperioden erfolgswirksam erfasst.

Bei vollkonsolidierten Gesellschaften werden alle Aktiven und Passiven sowie Erträge und Aufwendungen vollumfänglich in die konsolidierte Jahresrechnung einbezogen. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem weiterhin vollkonsolidierten Unternehmen wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert und erfolgt als Anpassung der Buchwerte der beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die nicht beherrschenden Anteile angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung wird unmittelbar im Eigenkapital erfasst und den Eigentümern des Mutterunternehmens zugeordnet. Eine erfolgswirksame Erfassung erfolgt nur, wenn mit der Veräusserung ein Verlust der Beherrschung einhergeht und somit das Tochterunternehmen entkonsolidiert wird. Gleichzeitig erfolgt eine Umgliederung (Recycling) aller im sonstigen Ergebnis (OCI) erfassten Posten, welche umgliederbar sind.

Nach der Equity-Methode werden Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen mit dem Anteil am Eigenkapital bewertet. Dabei werden die Anteile zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. Eine positive Differenz zwischen Gesamt-Kaufpreis und neubewertetem anteilig erworbenen Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbes wird als Geschäfts- und Firmenwert innerhalb der Beteiligungsposition aktiviert. Eine negative Differenz wird erfolgswirksam behandelt. In der Folge erhöht oder vermindert sich der Buchwert der Anteile entsprechend des Anteils am Ergebnis der Beteiligung, welcher ergebniswirksam ausgewiesen wird. Von Beteiligungen empfangene Ausschüttungen vermindern den Buchwert der Anteile. Erfolgsneutrale Auf- und Abwertungen im Abschluss des assoziierten Unternehmens werden beim Anteilseigner erfolgsneutral abgebildet. Entsprechen die Verluste eines assoziierten Unternehmens dem Wert des Anteils an der Unternehmung oder übersteigen diesen, werden keine weiteren Verlustanteile erfasst, es sei denn, Repower ist Verpflichtungen eingegangen oder hat Zahlungen geleistet. Bestehen in diesem Fall langfristige Aktiva gegenüber dem assoziierten Unternehmen, für die keine Sicherheiten hinterlegt sind, werden diese in Höhe des den Buchwert übersteigenden Verlusts reduziert. Bestehen keine entsprechenden Aktiva gegenüber dieser Unternehmung, erfolgt in diesem Fall die Erfassung einer Rückstellung. Falls assoziierte Gesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen der Repower-Gruppe abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verwenden, werden für die Erstellung des Abschlusses sachgerechte Anpassungen vorgenommen.

Gruppeninterne Beziehungen

Alle gruppeninternen Beziehungen (Forderungen und Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen) sowie Beteiligungen einer Muttergesellschaft am Eigenkapital einer Tochtergesellschaft werden eliminiert. Bestehende Anteile von Minderheitsaktionären am Eigenkapital sowie am Ergebnis von konsolidierten Einheiten werden separat ausgewiesen. Zwischengewinne auf gruppeninternen Transaktionen und Beständen werden ergebniswirksam eliminiert.

Für die interne Verrechnung zwischen den Gruppengesellschaften gelten die vereinbarten Verrechnungspreise, welche sich nach den Marktpreisen für die entsprechenden Leistungen richten. Der von Partnerwerken bezogene Strom wird der Repower-Gruppe aufgrund bestehender Partnerverträge, ungeachtet der Marktpreise, zu Gestehungskosten in Rechnung gestellt.

Währungsumrechnung

Jede Gruppengesellschaft definiert ihre eigene funktionale Währung, mit welcher die Einzelabschlüsse pro Gesellschaft erstellt werden. Transaktionen in Fremdwährung werden mit dem Kurs am Tag der Transaktion in die funktionale Währung der Gruppengesellschaft umgerechnet. Monetäres Vermögen und Schulden in Fremdwährung werden am Bilanzstichtag mit dem gültigen Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Die dabei entstehenden Umrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam verbucht. Zum beizulegenden Zeitwert bewertete nicht monetäre Fremdwährungspositionen werden zum Kurs am Stichtag der Ermittlung des Zeitwerts umgerechnet.

Die konsolidierte Jahresrechnung wird in Schweizer Franken ermittelt und dargestellt. Die funktionale Währung der wesentlichen ausländischen Gruppengesellschaften ist der Euro. Per Bilanzstichtag werden Vermögen und Schulden der Gruppengesellschaften zum Stichtagskurs in Schweizer Franken umgerechnet. Die Positionen der Erfolgsrechnung werden zum durchschnittlichen Jahreskurs umgerechnet. Folgende Umrechnungskurse fliessen in den Konzernabschluss der Repower-Gruppe ein:

 

 

Stichtagskurs

Durchschnittskurs

Währung

Einheit

31.12.2016

31.12.2015

2016

2015

 

 

 

 

 

 

BAM

1

0,54280

0,55890

0,55543

0,54641

CZK

100

3,96000

4,02000

4,02804

3,91159

EUR

1

1,07390

1,08350

1,09001

1,06840

GBP

1

1,25740

1,47730

1,33477

1,46996

HRK

100

14,18300

14,23500

14,45855

14,03018

HUF

100

0,34560

0,34400

0,34946

0,34424

MKD

100

1,73040

1,76060

1,76022

1,72957

PLN

100

24,32000

25,53000

24,97157

25,51739

RON

100

23,63954

24,11033

24,29880

24,03459

RSD

1

0,00871

0,00896

0,00887

0,00886

USD

1

1,01780

1,00180

0,98491

0,96200

Die Umrechnungsdifferenzen zwischen Stichtags- und Durchschnittskurs werden bei der Umrechnung der funktionalen Währung in die Berichtswährung als Einfluss aus Währungsumrechnung im «Sonstigen Ergebnis» in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Beim Abgang von Gruppengesellschaften bzw. eines ausländischen Geschäftsbetriebs sowie assoziierten Gesellschaften werden die entsprechenden kumulierten Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam ausgebucht.

Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung spiegelt die konzerninternen Management- und Berichtsstrukturen wider (Management Approach). Somit werden jene Informationen zur Verfügung gestellt, welche das Management für die Steuerung und Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Geschäftssegmente verwendet. Als Hauptentscheidungsträger von Repower wurde der CEO der Repower-Gruppe identifiziert. Die interne Steuerung, Erfolgsmessung und Kapitalallokation findet auf Basis des Ergebnisses vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) pro Geschäftssegment statt. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt nach den auf Konzernebene angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen.

Als berichtspflichtige Geschäftssegmente der Repower-Gruppe sind der «Markt Schweiz» und der «Markt Italien» identifiziert worden:

  • Der Markt Schweiz umfasst die Produktion von Strom in eigenen sowie partnerschaftlich betriebenen Kraftwerken, den Handel mit Strom, Gas sowie weiteren Commodities und Zertifikaten. Als weitere Elemente der Wertschöpfungskette sind die Verteilung wie auch der Vertrieb von Energie an Endkunden und Vertriebspartner in der Schweiz enthalten. Weitere Geschäftsaktivitäten umfassen das Angebot von Energiedienstleistungen. Der Bereich zur Erbringung von Kommunikationsdienstleistungen ist mit der Veräusserung der connecta ag 2016 abgegangen. Mit Verkauf der Vertriebsaktivitäten in Deutschland werden die deutschen Produktionsaktivitäten seit 2015 im «Markt Schweiz» gezeigt.
  • Der Markt Italien umfasst die Produktion von Strom in eigenen Kraftwerken, den Handel mit Strom, Gas und Zertifikaten sowie die Belieferung von Endkunden mit den Produkten Strom und Gas. Zusätzlich werden Services im Bereich der effizienten Energienutzung angeboten.

Zur Bildung der berichtspflichtigen Segmente wurden keine operativen Geschäftssegmente zusammengefasst. Die weiteren Geschäftstätigkeiten der Repower-Gruppe wurden im Segment «Übrige Segmente und Aktivitäten» zusammengefasst. Der Ursprung der wesentlichen Umsatzerlöse waren die Vertriebs- und Handelsaktivitäten der Repower-Gesellschaften in Rumänien und Osteuropa. Ende 2015 wurde der Energiehandel in diesem Segment eingestellt. Im November 2016 hat Repower ihr Versorgungsgeschäft in Rumänien veräussert. Die Überleitung auf die konsolidierten Zahlen der Repower-Gruppe ergibt sich aus den beiden berichtspflichtigen Geschäftssegmenten zuzüglich der übrigen Segmente und Aktivitäten, welche zusammen mit den Konsolidierungseffekten gezeigt werden.