Halbjahresbericht

Repower Italien

Italien war im ersten Halbjahr 2020, aufgrund des landesweiten Lockdowns mit Ausgangssperre, ganz besonders von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen. Eine Folge der weitgehenden Schliessung der Aktivitäten in Italien war der starke Rückgang der Stromnachfrage. Der PUN (nationaler Einheitspreis) lag im März dieses Jahres rund 30 Prozent unter dem Januarwert 2020. Der Lockdown hatte auch Auswirkungen auf die Preise für fossile Brennstoffe. Dass Repower Italien unter diesen Umständen, im Vergleich zum ersten Semester 2019, sogar eine Steigerung des Ergebnisses verzeichnen konnte, ist umso erfreulicher. Mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 56 Millionen Franken liegt Repower Italien klar über dem ersten Halbjahr 2019. Auf der einen Seite verursachte die Coronakrise, in deren Folge die Preise und damit die Einnahmen sanken, eine Baisse auf den Energiemärkten. Andererseits resultierten daraus steigende Einnahmen durch gute und regelmässige Margen auf dem Systemdienstleistungsmarkt (MSD).

Das positive Ergebnis im ersten Halbjahr 2020 ist unter anderem auf die schnelle Reaktion des Unternehmens auf die neue Situation in Zusammenhang mit den Corona-Massnahmen zurückzuführen. Innerhalb weniger Tage wurde das Unternehmen vollständig digitalisiert. So konnte jeder Bereich auch aus dem Homeoffice die Tätigkeiten weiterführen. Das Gas-Kombikraftwerk Teverola ist ein weiterer wichtiger Faktor, der zum sehr guten Ergebnis im ersten Semester 2020 beigetragen hat. Das Kraftwerk hat im ersten Halbjahr ausserordentlich gewinnbringend gearbeitet. Das Unternehmen ergriff alle notwendigen Massnahmen, damit die Kraftwerks-Mitarbeitenden vor Ort weiter in einer sicheren Umgebung arbeiten konnten. Während der Krise zeigte sich die Bedeutung von Teverola: Das Kraftwerk konnte die aussergewöhnlichen Bedingungen nutzen und verzeichnete sehr gute Ergebnisse, die über dem ersten Halbjahr 2019 lagen. Der Verkaufsabteilung gelang es sogar, in der Coronakrise neue Kunden zu akquirieren – der Digitalisierung und einem speziell für die ausserordentliche Situation weiterentwickelten Kanal sei Dank.

Der Betrieb der Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energie verlief wie erwartet, mit geringfügigen Einbussen aufgrund der für die Stromproduktion ungünstigen Wetterbedingungen. Im April bzw. Juni 2020 schloss Repower Renewable erfolgreich zwei Übernahmen von bereits in Betrieb stehenden Photovoltaikanlagen ab. Die Anlagen weisen eine installierte Leistung von 14,3 MW Solarstrom auf.

Die neuen Photovoltaikanlagen in Italien

In Sachen Stromprodukte eröffnete Repower Italien das Jahr 2020 mit PUNica, einem Stromangebot, das auf dem Preis der italienischen Strombörse basiert, wobei die Handelsgebühr in Prozent des Gesamtrechnungswerts ausgewiesen wird. Covid-19 veranlasste Repower Italien PUNica nobile zu lancieren – eine angepasste Form von PUNica, bei der die Marge durch den Kunden um einen Betrag für eine zweckgebundene Spende erhöht wird. Dieser Spendenbetrag wird anschliessend von Repower Italien verdoppelt.

Dem durch die Coronakrise bedingten Anstieg der verspäteten Kundenzahlungen im März/April 2020 konnte durch gezieltes Management und implementierte Kontrollen entgegengewirkt werden. Der Wert der verspäteten Zahlungen konnte zum Halbjahr reduziert werden.

Während des Lockdowns intensivierte Repower Italien die Schulung (online) der Vertriebsagenten. Zudem wurde eine Umfrage unter den Kunden durchgeführt, um die allgemeine Stimmung der KMU auf dem Markt bezüglich der aussergewöhnlichen Situation zu ergründen und zu verstehen. BVA-DOXA, eines der wichtigsten italienischen Meinungsforschungsinstitute, hatte diese Umfrage durchgeführt.

Repower Italien positioniert sich immer stärker im Elektromobilitäts-Umfeld. So erschien im April die vierte Ausgabe des «White Paper», eine Repower-Publikation zu den Themen nachhaltige Mobilität und Elektrofahrzeuge. Wochenlang wurde das «White Paper» von den nationalen Fachmedien zitiert. In Sachen Elektromobilität auf zwei Rädern ging Repower Italien eine Kooperation mit Fantic Rent ein. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf die mittel- und langfristige Vermietung von E-Bikes und ein renommierter Player auf dem italienischen Markt.

Die diversen Sponsoringengagements von Repower Italien litten unter der Coronakrise. Trotz Lockdown erreichte die «I’ve got Repower»-Kampagne einen hohen Bekanntheitsgrad. Im Einklang mit ihrem Beratungsansatz gegenüber den italienischen KMU präsentierte Repower Italien zudem Ende Juni, zusammen mit «Il sole 24 ore», den wichtigsten italienischen Wirtschaftsmedien acht Schwerpunkte, die viele Schlüsselsektoren des italienischen Produktionssystems analysieren. Dabei wurde ein Bild der verschiedenen Industriesektoren vor und nach der Coronakrise skizziert und eine Reihe von Vorschlägen zur Reaktion auf die gegenwärtige Krise wurden unterbreitet.

EBIT-Beitrag

Repower Italien hat im ersten Semester 2020 mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 56 Millionen Franken zum erfreulichen Gesamtergebnis beigetragen (1. Halbjahr 2019: 40,1 Millionen Franken).