Halbjahresbericht

Segment «Markt Schweiz»

Markt

Fokus auf Verkauf und Services

Im ersten Halbjahr 2017 verstärkte Repower ihren Fokus auf Vertrieb und Dienstleistungen weiter. Dem Unternehmen ist es gelungen, einige neue Grosskunden zu gewinnen und mit bestehenden Kunden Lieferverträge zu verlängern. Darunter sind zum Beispiel das Hotel Grand Resort Bad Ragaz, das Elektrizitätswerk Samedan oder die Ladenkette Aldi, die für den Verkauf von Ökostrom an Haushaltskunden auf Kraftwerke von Repower zurückgreift. Bei der Akquise zahlreicher weiterer Aufträge diente der Vertrieb als Schnittstelle zwischen den Kunden und den Repower-internen Leistungserbringern (insbesondere Handel).

Geschäft mit Herkunftsnachweisen

Erfreulich verlief im ersten halben Jahr 2017 auch das Geschäft mit Herkunftsnachweisen. Der Vertrieb konnte neue Gegenparteien für den Handel mit Herkunftsnachweisen aufbauen, so unter anderem die Elektrizitätswerke Thun, die Energie Service Biel, die Genossenschaft Elektra Oberrohrdorf, die Stadtwerke Grenchen sowie Nachfrager aus Deutschland (zum Beispiel die Energiehandelsgesellschaft West (EHW) und die Stadtwerke Pforzheim).

Plugʼn Roll: bereits über 80 Elektroladestationen installiert

Schliesslich trieb Repower den Ausbau des Ladenetzwerks für Elektromobilität Plugʼn Roll voran. Zahlreiche Hotels und Gewerbebetriebe in ganz Graubünden und darüber hinaus betreiben mittlerweile eine oder mehrere Elektroladestationen. Insgesamt hat Repower bisher über 80 Ladestationen installiert und fast 2000 Elektroautofahrerinnen und -fahrer haben sich auf der Plugʼn Roll-App registriert.

Smartpower: Leistungstarif, Visualisierung des Energiehaushalts und aktive Verbrauchssteuerung in einem

Der Anfang 2017 neu aufgebaute Bereich Produktmanagement entwickelte im vergangenen halben Jahr unter anderem die Smartpower-Lösung von Repower weiter. Sie umfasst einen leistungsbasierten Tarif und den «Smart Manager», ein Gerät zur Auslesung von Messdaten und Steuerung von Verbrauchern/Produktionsanlagen und zur Visualisierung des Energiehaushalts in Echtzeit. Die aktive Steuerung seiner Stromgeräte gibt dem Kunden die Möglichkeit, seine Energiekosten mitzugestalten und zu optimieren. Ende Juni wurde die Pilotphase mit Testkunden offiziell abgeschlossen. Repower wird nun die Erkenntnisse daraus auswerten mit dem Ziel, das Produkt 2018 auf den Markt zu bringen.

Leistungserbringung

Handel

Das Handelsgeschäft blieb im ersten Semester 2017 wie im vergangenen Jahr sehr volatil und anspruchsvoll. Die Stromlieferpreise waren vor allem im Januar und Februar auf einem hohen Niveau, vergleichbar mit demjenigen des vierten Quartals 2016. Die Haupttreiber waren wiederum die geringe Verfügbarkeit des thermischen Kraftwerksparks in Zentraleuropa sowie die herausfordernde hydrologische Situation im Alpenraum. Das führte nicht zuletzt auch zu guten Opportunitäten im Schweizer Regelenergiemarkt. Das für Repower wichtige Preisdifferenzial Schweiz-Italien blieb relativ gering, aber dennoch auf höherem Niveau als im Vorjahr. Unter grossem Margendruck galt es, die sich aufgrund der hohen Volatilität bietenden Chancen im Market Access bestmöglich zu nutzen, was Repower vor allem im ersten Quartal gut gelang.

Energiedienstleistungen für Dritte

Repower trieb ihr Dienstleistungsgeschäft im Handelsbereich im ersten Halbjahr weiter intensiv voran. Sie sicherte sich mehrere Aufträge von verschiedenen Partnern für die Vermarktung von deren Energie und Flexibilitäten, darunter beispielsweise der Anteil des Kantons Aargau am Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt, die KEBAG-Kehrrichtverbrennungsanlage oder der dem Kanton Glarus zustehende Anteil aus dem alten Kraftwerk Linth-Limmern. Natürlich wurden auch die langjährigen Dienstleistungsbeziehungen wie zum Beispiel mit den Schweizerischen Bundesbahnen SBB, Energie Wasser Luzern (EWL) oder dem Kantonalen Elektrizitätswerk Nidwalden (EWN) weiter intensiviert. Weitere Handelsdienstleistungen von Repower umfassen die personalisierte Energielieferung an Grosskunden, die Bereitstellung von Marktinformationen und Marktzugängen, das Bilanzgruppen- und das Portfoliomanagement sowie Energiebeschaffung und Prognoseerstellung.

Energy Space: das neue Handelsportal von Repower

Im ersten Semester wurden auch die Entwicklungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Webportal «Energy Space» weiter intensiviert. Somit konnte das Portal bereits einigen Partnern und Kunden zur Verfügung gestellt werden. Das Portal umfasst die wichtigsten markt-und kundenspezifischen Informationen und bietet den Partnern in Echtzeit Daten zur Analyse und zu Abrechnungszwecken. Damit wird der Datenaustausch stark vereinfacht und die Transparenz zu Gunsten der Partner erhöht.

Netz

Repower investierte im ersten Halbjahr 2017 rund 5,7 Millionen Franken in den Ausbau und die Erneuerung ihrer Netze. Dazu kamen 4,5 Millionen Franken für den Unterhalt, die Überwachung und den Betrieb. Dank diesen laufenden Investitionen kann Repower die Versorgungssicherheit gewährleisten und die Netzstabilität hochhalten.

Netzdienstleistungen für Dritte

Im vergangenen halben Jahr führte der Bereich Netz diverse Aufträge für Dritte weiter und konnte neue gewinnen. Dazu gehören beispielsweise Netzausbauten im Unterengadin, Netzsanierungen in der Gemeinde Zernez, der Ausbau von bestehenden und der Bau von neuen Trafostationen (Zernez, Klosters-Serneus) sowie verschiedene Trassensicherungen im Auftrag von Swissgrid (Engadin). Nicht zuletzt darf Repower die öffentliche Beleuchtung von zahlreichen Gemeinden optimieren, darunter zum Beispiel Disentis oder Schiers, für die sie innovative LED-Beleuchtung installiert.

Asset Monitor: das Tool für effiziente Instandhaltungsplanung

Ende letzten Jahres konnte Repower mit der Rhätischen Bahn den ersten Kunden von ihrem innovativen Angebot Asset Monitor überzeugen. Der Asset Monitor bündelt, digitalisiert und visualisiert die Daten von Infrastrukturanlagen, was einen effizienteren Unterhalt und eine bessere Investitionsplanung ermöglicht. Im vergangenen halben Jahr arbeitete sie weiter an der Verfeinerung des Tools.

Produktion CH

Der trockene Winter 2016/2017 beeinträchtigte die Produktionszahlen im ersten Semester des laufenden Jahres. Dank einer optimalen Bewirtschaftung der Speicherseen konnte die Trockenheit jedoch kompensiert werden. Die Eigenproduktion aus Wasserkraft lag mit 348 Gigawattstunden im langjährigen Durchschnitt.

Bei dem Ende 2016 erfolgreich in Betrieb genommenen, vollständig erneuerten Kraftwerk Morteratsch bei Pontresina sind letzte Abschluss- und Umgebungsarbeiten im Gang. Die definitive Fertigstellung der unter dem Modell der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) laufenden Anlage erfolgt noch diesen Sommer.

Produktionsdienstleistungen für Dritte

Repower arbeitete auch im vergangenen halben Jahr an zahlreichen Aufträgen für Dritte. Beim Unterwerk Avegno im Tessin, welches die Gruppe im Auftrag von Swissgrid vollständig erneuert, fand im Juni die Aufrichte statt. Die Anlage wird 2018 fertig erstellt sein. Zudem konnte sich Repower mehrere neue Aufträge für Arbeiten an Unterwerken, Trafostationen und Wasserfassungen sichern, u.a. von Swissgrid, den Engadiner Kraftwerken, dem Provedimaint Electric Val Müstair sowie von der Papierfabrik Landqart. Schliesslich ersetzt Repower für das Lyceum Alpinum Zuoz im Rahmen einer langjährigen Zusammenarbeit zwei Trafostationen und erhöht damit die Versorgungssicherheit des Lyceums und der Gemeinde Zuoz.

Wasserkraftprojekt Chlus

Das Wasserkraftprojekt Chlus im vorderen Prättigau/Bündner Rheintal passt hervorragend in die Energiestrategie 2050 des Bundesrates, die einen Ausbau der Wasserkraft vorsieht. Das Vorhaben hat deshalb den Status eines Projekts «von nationaler Bedeutung» zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in der Schweiz. Repower ist mit der Planung weit fortgeschritten. Die Umsetzung des Projekts hängt aber von ausstehenden behördlichen Entscheiden auf Bundes- und Kantonsebene sowie von der weiteren Entwicklung der Strompreise ab.

EBIT-Beitrag

Im Segment «Markt Schweiz» resultierte für das erste Halbjahr 2017 ein operatives Ergebnis (EBIT) von –2 Millionen Franken (1. Halbjahr 2016: 13 Millionen Franken).