Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten und des CEO
Repower erzielte im ersten Halbjahr 2017 ein operatives Ergebnis (EBIT) von 20 Millionen Franken. Der Gewinn betrug 1 Million Franken. Das erste Semester stand ganz im Zeichen der weiteren Umsetzung der Unternehmensstrategie.
Wichtigste ereignisse
Repower arbeitete im ersten Halbjahr 2017 weiter erfolgreich an der Umsetzung ihrer Unternehmensstrategie. So baute sie ihr Dienstleistungsgeschäft für andere Energieversorgungsunternehmen und Grosskunden aus: Es gelang ihr, in den Bereichen Produktion, Netz, Handel und Vertrieb interessante Aufträge zu gewinnen (s. auch Markt Schweiz). Im Zuge der Umsetzung der Strategie passte Repower zudem ihre internen Strukturen an und verfügt nun über eine marktorientierte Organisation.
Ebenfalls weiter ausgebaut hat Repower im vergangenen halben Jahr ihr Ladenetzwerk für Elektromobilität Plugʼn Roll. Mit bereits rund 80 installierten Plugʼn Roll-Ladestationen in Graubünden und Umgebung ist Repower auch der führende Anbieter im Kanton.
Mit den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) konnte Repower im ersten Halbjahr 2017 einen weiteren Partner für die Beteiligungsgesellschaft Repartner Produktions AG gewinnen. EKZ übernimmt von Repower sechs Prozent ihrer Anteile. Repower hält nun noch eine Mehrheit von 51 Prozent, womit das Beteiligungsvolumen für Partner ausgeschöpft ist.
Um effiziente Abläufe zu gewährleisten und noch besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können, bündelte Repower die Tätigkeiten zur Belieferung ihrer Endkunden mit Energie und die dazugehörigen regulatorischen Aufgaben im Netzbereich in einer einzigen organisatorischen Einheit.
Umfeld und ergebnis
Mit dem «Ja» in der Volksabstimmung über die Energiestrategie 2050 im Mai dieses Jahres wurde die Wasserkraft als zentrales Element der Schweizer Stromversorgung anerkannt und wieder etwas Ruhe in die Energiepolitik gebracht. Gewissheit über die konkreten politischen Rahmenbedingungen wird aber erst bestehen, wenn die entsprechenden Verordnungen ausgearbeitet sind. Repower wird sich dafür einsetzen, dass die Vorlage so schlank wie möglich umgesetzt wird.
Ein weiteres aktuelles Thema auf der Schweizer Politagenda ist die zukünftige Ausgestaltung der Wasserzinsen. Repower teilt die Haltung der Branche, die eine Flexibilisierung der Wasserzinsen vorschlägt: Unter diesem Modell wäre ein Teil der Abgaben für die Nutzung der Ressource Wasser fix, der andere Teil wäre variabel je nach dem Wert der Ressource Wasser (Marktpreis). Dieser Ansatz garantiert einerseits Gemeinden und Kantonen feste Einnahmen, andererseits berücksichtigt er auch den Strommarktpreis, dem die Energieunternehmen ausgesetzt sind. Diesen Sommer führt das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) eine öffentliche Vernehmlassung über die künftige Regelung durch. 2018 wird die Beratung durch die eidgenössischen Räte folgen.
In Italien war das erste Halbjahr 2017 durch einen positiven Trend gekennzeichnet: Die Marktpreise und der Energieverbrauch (sowohl Strom als auch Gas) sind insgesamt gestiegen. Diese Entwicklung war durch das geopolitische Umfeld beeinflusst, insbesondere durch den Rückgang des Stromimports aus Frankreich aufgrund der Abschaltung einiger Kernkraftwerke.
Die Gesamtleistung von Repower betrug im ersten Halbjahr 905 Millionen Franken. Es resultierte ein operatives Ergebnis (EBIT) von 20 Millionen Franken und ein Gewinn von 1 Million Franken. Das Geschäft Italien trug dank günstiger Marktbedingungen besonders stark dazu bei.
Repower weist weiterhin sehr gute Bilanz- und Verschuldungskennzahlen auf: Die Eigenkapitalquote lag per Ende Semester bei 47 Prozent, die Nettoverschuldung ist auf -11 Millionen Franken gesunken (Nettoliquidität) (Ende 2016: 41 Millionen Franken) und der Verschuldungsgrad beläuft sich auf –0,1 (Ende 2016: 0,5).
Im Januar legte Repower zwei «grüne» Schuldscheindarlehen im Umfang von insgesamt 50 Millionen Euro auf und schloss damit die Refinanzierung von Teilen ihres erneuerbaren Kraftwerkparks erfolgreich ab.
Millionen Franken
Gesamtleistung 1. Halbjahr 2017Millionen Franken
operatives Ergebnis (EBIT) 1. Halbjahr 2017Strategie
Die Unternehmensstrategie von Repower besteht aus den fünf Pfeilern Schlüsselmärkte, Dienstleistungen, Digitalisierung, Partnerschaften und Nachhaltigkeit.
Die Schlüsselmärkte von Repower sind die Schweiz und Italien.
Repower strebt an, auf Basis ihrer Kernkompetenzen in den Bereichen Produktion, Netz und Handel zur führenden Dienstleistungsanbieterin zu werden.
Repower entwickelt innovative, Mehrwert schaffende Lösungen im Bereich Digitalisierung, um im Interesse der Kunden eine intelligente Systemintegration und Effizienzsteigerung zu erreichen.
Repower entwickelt ihr Geschäftsmodell in strategischen Partnerschaften weiter und will bevorzugte Energiepartnerin ihrer Kunden sein.
Repower hat sich zum Ziel gesetzt, 100 Prozent erneuerbare Energie zu produzieren. Das Produktionsportfolio wird zu ihrer Rolle als führende Anbieterin von Energie und Dienstleistungen beitragen.
Die Projekte, an denen Repower im ersten Halbjahr 2017 zur weiteren Umsetzung ihrer Strategie gearbeitet hat, sowie Beispiele von Dienstleistungen für Dritte sind in den Kapiteln zu den einzelnen Märkten (Schweiz und Italien) aufgeführt.
Dank
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für ihren grossen Einsatz im vergangenen halben Jahr. Ebenso danken wir unseren Aktionären, Kunden und Partnern für ihr Vertrauen.
Ausblick / Ziele
Der Margendruck in der Strombranche ist weiterhin hoch. Dank der schrittweisen Umsetzung der Strategie und der soliden Kapitalbasis ist Repower aber gut für die Zukunft aufgestellt. Sie verfügt über die nötige Flexibilität und die Fähigkeiten, sich stets weiterzuentwickeln und sich ändernden Marktbedingungen anzupassen. Im ersten Halbjahr 2017 erreichte Repower ein zufriedenstellendes Ergebnis. Dieses kann jedoch nicht auf das Gesamtjahr reflektiert werden. Dennoch korrigiert Repower die Ergebnisaussicht für das Geschäftsjahr 2017 und erwartet neu ein operatives Ergebnis (EBIT) auf Höhe des vorliegenden Halbjahres 2017.