REPOWER

Windpark Lucera: die neuste Produktionsanlage von Repower

Weitblick...

…ist mehr denn je gefragt. Ein Repower-Mitarbeiter überblickt die 26-MW-Windanlage in den Hügeln Apuliens.

DER WIND WEHT AUS LUCERA

DIE ERSTEN PRODUKTIONSMONATE DES NEUSTEN REPOWER-WINDPARKS VERSPRECHEN VIEL

In Italien drehen sich seit Herbst 2012 dreizehn Räder mehr im Wind: Anfang November letzten Jahres wurde der neuste und zugleich grösste Repower-Windpark mit zwei Monaten Vorsprung auf den Zeitplan offiziell in Betrieb genommen. Mit seinen 26 Megawatt installierter Leistung produziert er jährlich für rund 20000 italienische Haushalte Strom.

80 Meter hoch türmen sich die dreizehn Windmasten in Lucera, je 45 Meter lang sind die einzelnen Rotorblätter. Im ersten halben Jahr 2013 produzierten sie bereits mehr als 28 Gigawattstunden Strom und sind daher auf gutem Weg, die Produktionserwartung von 52 Gigawattstunden pro Jahr zu übertreffen.

Nicht ohne Grund hat Repower den Ort in der süditalienischen Provinz Foggia als Standort für den Park gewählt, denn Wind gibt es in Lucera wie Sand am Meer. Nebst den ausgezeichneten Windverhältnissen waren die geeigneten Anbindungsmöglichkeiten ans nationale Übertragungsnetz ein ausschlaggebendes Kriterium für die Wahl des Standorts. Über eine 14 Kilometer lange unterirdische Mittelspannungsleitung und ein neu erstelltes Umspannwerk ist der Park an das Höchstspannungsnetz der Netzbetreiberin TERNA angeschlossen.

EIN REPOWER-PROJEKT VON A BIS Z

Repower entwickelte das Projekt von der Planung über den Bewilligungs- prozess, die Auswahl der Lieferanten und Auftragsvergaben bis zur Bauleitung in Eigenregie. Nach der Realisierung des Windparks in Corleto Perticara (Basilicata) im Jahr 2004 – Repower war damals das erste Schweizer Unternehmen, das in Italien einen Windpark erstellte – und dem Erwerb eines Anteils an der Anlage Giunchetto (Sizilien) 2010 ist dies das dritte von Repower umgesetzte Windprojekt in Italien.Ein Blick zurück: Man schrieb das Jahr 2006, als Repower sich zum ersten Mal mit dem Gedanken befasste, in der Region Apulien einen Windpark zu erstellen. Nach intensiver Projektarbeit lag 2009 die Umweltbewilligung vor und im Frühjahr 2011 folgte die «Autorizzazione Unica», womit die Region Apulien grünes Licht für den Bau und Betrieb des Windparks gab. Ende Juli 2011 folgte der Spatenstich und bereits ein Jahr später waren alle Windturbinen aufgerichtet. Die Gesamtkosten für das Vorhaben beliefen sich auf knapp 42 Millionen Euro und lagen damit unter den budgetierten 45 Millionen Euro. Nebst dem Ertrag aus dem Stromverkauf profitiert Repower von der Zuteilung von handelbaren Grünstromzertifikaten für den Windpark.

REPOWER ERZEUGT MEHR STROM AUS WINDKRAFT ALS DIE GESAMTE SCHWEIZ

Nach der Eröffnung der Anlage in Lucera betreibt Repower nun fünf Windparks in Deutschland und Italien. Mit insgesamt 73 Megawatt installierter Leistung und jährlich rund 140 Gigawattstunden Strom aus Windkraft verfügt Repower damit über mehr Windstrom als in der ganzen Schweiz (rund 92 GWh) produziert wird. Und die Windkraft wird bei Repower auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen: Das Unternehmen verfolgt in diesem Bereich die Zielgrösse von 100-150 Megawatt Leistung. Es prüft dazu den Ausbau bestehender Windparks sowie die Entwicklung neuer Anlagen sowohl in Deutschland als auch in Italien.

LUCERA IN BILD UND TON

Repower stellte den Windpark an zwei Anlässen in Italien und über verschiedene Medien vor. So war das Projekt Teil einer Ausstellung an der Triennale in Mailand und am «Festival della Scienza» in Genua. Auf der Seite der Ausstellung (www.hominesenergetici.it) findet sich eine Rubrik über die Anlage. Ausserdem wurden zwei Filme realisiert: Der eine illustriert die Anlagendisposition und die Einbettung in die Umgebung in 3D, während beim anderen die Aufrichtung einer Windturbine im Zeitraffer zu sehen ist. Beide Videos können auf www.onlinereport.repower.com angesehen werden.

Eine Lucera-App ist ebenfalls verfügbar: Mit einem Touch können Interessierte auf Erkundungstour im Windpark gehen und erhalten in Echtzeit Informationen über Leistung und Produktion der Anlage. In einem originellen Lernspiel ist es möglich, die Turbinen virtuell zur Stromproduktion in Gang zu setzen und so einen spielerischen Einblick in die Funktionsweise eines Windparks zu erhalten. Die App «Windfarm» steht im Appstore zum Download bereit.

INTERVIEW MIT CLARA RISSO, LEITERIN ERNEUERBARE ENERGIEN REPOWER ITALIEN

Was war für Sie das Highlight in diesem rundum gelungenen Projekt?

Eines der vielen Highlights war der Bau des Windparks an und für sich. In der Rekordzeit von lediglich etwas mehr als einem Jahr verarbeiteten bis zu 150 Arbeiter in mehr als 50 000 Mannstunden 15 000 Kubikmeter Beton und 12 000 Tonnen Stahl und verlegten insgesamt 150 Kilometer Kabelleitungen. Alles ging unfallfrei vonstatten, was auf einer Grossbaustelle nicht selbstverständlich ist. Auch von aussergewöhnlichen Ereignissen liess sich das Team nicht beeindrucken: Einmal mussten die Arbeiten wegen Schnees kurz unterbrochen werden und bei zwei Windturbinen verzögerte sich die Aufrichtung, weil wir auf Überreste von Brennöfen aus der Jungsteinzeit gestossen sind. Mit dem beigezogenen Archäologen fanden wir aber schnell eine gute Lösung zur Bewahrung der antiken Funde: Sie sind nun Teil einer kürzlich eröffneten Ausstellung in einem Museum in einer Nachbargemeinde von Lucera.

Wie erfolgen Steuerung und Unterhalt des Windparks Lucera?

Der Betrieb des Windparks ist ein schönes Beispiel der Zusammenarbeit zwischen dem Repower-Sitz in Mailand und der Leitstelle des Gaskraftwerks in Teverola, von wo aus die Anlage überwacht wird. Der Unterhalt wird ebenfalls über die Mannschaft in Teverola gewährleistet. So können wir Synergien innerhalb des Unternehmens optimal nutzen. Grundsätzlich produziert der Park, wenn es genug Wind hat und die Einspeisung ins Netz möglich ist. Die technische Verfügbarkeit vorausgesetzt, gibt es also keine Produktionslimiten.

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden?

Repower suchte von Anfang an den Dialog mit den verschiedenen Anspruchsgruppen. So entstand eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Behörden, was die erfolgreiche Realisierung des Windparks ermöglichte. Als Kompensationsmassnahme für das Projekt überreichten wir den betroffenen Gemeinden zwei Elektroautos für Einsätze zugunsten der Gemeinschaft. Ausserdem stellten wir zwei Sportplätze instand.